2023-02-28 09:01:00 Automobile

Volker Wissing droht bei Verbrenner-Verbot mit deutschem Veto

Carzoom.de
Fotos: Autoren-Union Mobilität/Bundesverkehrsministerium/Laurence Chaperon

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat bei dem ab 2035 für die Europäischen Union geplanten Aus für Autos mit Verbrennungsmotor mit einem Veto bei der EU-Kommission in Brüssel gedroht. Der Betrieb von Personenwagen mit synthetischen Kraftstoffen– sogenannten e-Fuels – müsse auch nach 2035 möglich sein, sagte Wissing der Redaktion der „Bild“-Zeitung. Diese Kraftstoffe werden zum Beispiel aus grünem Wasserstoff hergestellt und sind klimaneutral.

Das EU-Parlament hatte kürzlich beschlossen, ab 2035 sollten in der EU keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren neu zuzulassen werden. Wissing droht nun mit einem Veto, sollten die E-Fuels, ebenfalls verboten werden. Die Entscheidung darüber steht noch aus. „Vor dem Hintergrund der enormen Bestandsflotte an Pkw, die wir alleine in Deutschland haben, kann es für die FDP nur einen Kompromiss bei den Flottengrenzwerten geben, wenn auch der Einsatz von e-Fuels möglich wird", erklärte der Minister gegenüber der Redaktion. Deutschland könne bei den anstehenden Abstimmungen sonst nicht zustimmen.

Gestern hatte bereits die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni durchblicken lassen, Italien könnte bei einem Verbrennerverbot aus der Front ausscheren. Meloni fürchtet um die Existenz der italienischen Automobilindustrie, die zu großen Teilen zu dem weltweit agierenden Stellantis-Konzern gehört. Das Unternehmen war aus dem europäischen Herstellerverband ACEA ausgestiegen, weil der sich erfolglos gegen das Verbrennerverbot verwandt hatten. Stellantis-Chef Carlos Tavares ist ein erklärter Gegner der Fokussierung auf den Elektroantrieb. (aum)

Veröffentlicht am 28.02.2023

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