Kommentare & Glossen - Aktuelle Meldungen

Wortklauberei (32): Rolle Rückwärts oder Turbo?
24.06.2022 - Dies ist die Zeit der großen Worte in einem großen Kampf um die Zukunft des Verbrennungsmotors. Bei manchen ist sogar schon der Basta-Modus erreicht. Zum Beispiel beim Bundesverband eMobilität (BEM), dessen Vorstand Markus Emmert heute einen klaren Kurs für Zukunftssicherheit und Klimaschutz fordert. „Wir sichern den Wohlstand und die Umwelt nur dadurch, dass wir uns den Veränderungen stellen und nicht immer in die alte Welt der fossilen Rohstoffe zurückfallen.“ Recht hat er, nur bei einem Wort nicht. Niemand, der Klimaschutz will, wird fossile Kraftstoffe fordern.
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Kommentar: Stellvertreterkrieg
23.06.2022 - Mit ihren neuen Aussagen zu den Emissionen der synthetischen Kraftstoffe wie e-Fuels ordnet sich die in Brüssel ansässige Umwelt-Lobbyorganisation Transport & Environment (T&E) nun endgültig bei den Aktivisten ein. Bei ihren Argumenten zählt weniger die Wissenschaft als die Kampfkraft gegen den Verbrenner. Offenbar geht in Brüssel und in den diversen europäischen Niederlassungen von T&E die Sorge um, die e-Fuels könnten die Regierungschefs von der Sinnlosigkeit eines Verbrennerverbots überzeugen. Nur mit Panik lässt sich erklären, dass T&E nun „Vergleiche“ vorlegt, die unter falschen Voraussetzungen zu den gewünschten Ergebnissen kommen.
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Kommentar: Wie rührend!
21.06.2022 - Wie rührend: Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sorgt sich um ihren ehemaligen Erzfeind. Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin, kommentierte heute die Aussage von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), die Bunderegierung werde einem Verbrennerverbot nicht zustimmen: „Mit einer Enthaltung im EU-Umweltrat bei der wichtigen Frage des Verbrennerausstiegs würde Deutschland den Konzernen, die sich längst auf den Weg in eine batterieelektrische Zukunft gemacht haben, einen Bärendienst erweisen.“ So werden aus den Öko-Aktivisten im Handumdrehen Business Development Manager der Auto-Konzerne.
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Wortklauberei (31): Politik-Pädagogik
16.06.2022 - Gerade beginnt eine neue Runde der Diskussion um Tempolimits und Fahrverbote. Doch geht es dieses Mal nicht um die Verkehrssicherheit und auch nicht um das Klima. Jetzt soll die Maßnahme Russland ins Visier nehmen. Wir sollen langsamer fahren, damit die deutsche Abhängigkeit vom Öl des Aggressors geringer wird. Gerade haben wir vom Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) gelernt, dass jetzt jedes Kilowatt zählt, nachdem er uns vorher beruhigt hatte, der Verzicht auf russisches Öl sei das kleinere Problem. Die Politiker haben offenbar noch eine zweite Agenda, wenn sie jetzt die Tempo-Diskussion wieder eröffnen.
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Wortklauberei (30): Verbot und Angebot
12.06.2022 - Die Reaktionen auf den Beschluss des EU-Parlaments, den Verbrennungsmotor aus der Welt zu schaffen, liegen nun vor. Für Beobachter beginnt jetzt die amüsante Phase einer Bewertung der vorgebrachten Behauptungen und Argumente. Dabei fallen zwei Aussagen der Befürworter des Verbrennerverbots ins Auge: „Die Automobilindustrie ist doch längst auf dem Weg“ und „Wir haben für die Pkw keine e-Fuels übrig“. Das reizt zu einem vertiefenden Blick.
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Kommentar: Einfalt statt Vielfalt
03.06.2022 - Es steht Spitz auf Knopf. Am kommenden Dienstag könnte das Europäische Parlament dem Autofahrer und dem Klima den Krieg erklären. Stimmt das Parlament dem Vorschlag der Kommission zu, muss nur noch der Europäischen Rat nicken und fast jeder Autobesitzer kann in derselben Sekunde mehrere Tausend Euro in den Wind schreiben. Wieder werden wir das Haupt senken und dankbar hinnehmen, dass uns nun die gerechte Strafe fürs Autofahren ereilt. Das muss und unser Beitrag zur Rettung des Klimas allemal wert sein, werden uns die Volksvertreter in Brüssel sagen. Viele werden zustimmen. Denn alle sitzen in der Falle, die da oben und wir hier unten.
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Brot und Spiele
01.06.2022 - Wer hat’s erfunden? Die alten Römer. All die Consuln, Senatoren, Cesaren und Imperatoren handelten in schweren Zeiten nach demselben Muster: Brot und Spiele. Das Volk muss satt sein und unterhalten werden. Andere Kulturen haben andere Bilder hinzugefügt wie die volle Reisschale, zu der allerdings keine Spiele gehörten außer dem Dominoeffekt. Seit heute können auch wir Deutschen auf ein weiteres, sehr gelungenes Beispiel für die pragmatische Weisheit der alten Römer verweisen, auf das Neun-Euro-Ticket.
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Kollegen, hört die Signale!
20.05.2022 - Côte d’Azur, die Filmfestspiel in Cannes und Monaco – eine passendere Kulisse hätte Mercedes-Benz weltweit für seine Veranstaltung „The Economics of Desire“ nicht finden können. Dort verkündeten die Stuttgarter ihre neue Produktpolitik. Die Botschaft in Kürze: Maybach statt A-Klasse. Die „Süddeutsche Zeitung“ weiß, dort seien neben Investoren und ausgewählten Kunden auch ein paar Influencer geladen gewesen. „Der Rest der Welt erfährt per Livestream, wie sich Mercedes seine Zukunft als Autohersteller vorstellt“, berichtet Christina Kunkel weiter.
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Wortklauberei (28): Platz da für den Pflegedienst!
19.05.2022 - „Um den immer noch hohen Individualverkehr mit dem Gemeinwohl in Einklang zu bringen, müssten die Parkgebühren in Innenstädten hoch sein, die Kontrolldichte müsste ein erhebliches Entdeckungsrisiko darstellen und die Geldbußen müssten im Verhältnis zu den Gebühren höher sein.“ So lautet das Fazit des internationalen Forschungsteam um Prof. Dr. Andreas Humpe von der Fakultät für Tourismus der Hochschule München (HM). Sie hatten die Parkverstöße in Freiburg im Breisgau mit ihren 230.000 Einwohnern unter die Lupe genommen. So weit – so gut, so Mainstream.
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Kommentar: Schönen Gruß von Churchill
15.05.2022 - „Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe“, soll Winston Churchill einst in den harten Zeiten des Zweites Weltkriegs gesagt haben, als gezielte Kommunikation längst mit zum Waffenarsenal gehörte. Ausgerechnet eine Statistik aus Großbritannien gibt jetzt besonderen Anlass zur Vorsicht. „journalistic.org“ spricht hier in eindrucksvollen Zahlenkolonnen das Elektroauto selig.
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 Wortklauberei (27): Aus Dreck wird Gold
01.05.2022 - Verschmutzungsrechte und Emissionshandel – Wir sind Greepeace in diesem Fall dankbar. Der Umweltdienstleister erklärt uns im Internet: „Ein wichtiges Instrument im Rahmen des Kyoto-Abkommens ist der Handel mit Verschmutzungsrechten, genauer gesagt mit Berechtigungen zu Treibhausgasemissionen, kurz: der Emissionshandel…Der Staat verteilt…an alle Kraftwerksbetreiber und an die stromintensiven Unternehmen eine festgelegte Menge an Emissionszertifikaten oder versteigert die Zertifikate an sie.“ Klingt nach einem Plan für die Großen, wenn nicht ein neuer Begriff dazugekommen wäre: die Treibhausgasminderungsquote oder kurz THG-Quote.
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Kommentar: Geht es nicht eine Nummer kleiner, Herr Resch?
29.04.2022 - Regelmäßig treibt Jürgen Resch, einer der drei Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) mit Rambo-Vokabular eine neue Sau durchs Dorf. Diesmal hört das Tier mit dem Ringelschwänzchen auf den Namen „Anwohnerparken“, die in Frage kommenden Ortschaften liegen unter anderem in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Während in einigen dortiger Großstädte Anwohner für die Erlaubnis, ihre Fahrzeuge in der Nähe ihrer Wohnungen parken zu dürfen, im Schnitt gar nichts oder höchstens um die 30 Euro pro Jahr berappen müssen, fordert die DUH einen Mindestsatz von 360 Euro.
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