Diesel fast 40 Cent teurer als vor einer Woche
Der Anstieg der Spritpreise ist auch auf die Entwicklungen am Rohölmarkt zurückzuführen, der aufgrund des Krieges in der Ukraine in Aufruhr geraten ist. Seit der Vorwoche hat sich Rohöl der Nordseesorte Brent um über 20 US-Dollar verteuert – den heute registrierten explosionsartigen Anstieg der Kraftstoffpreise rechtfertigt dies nach Ansicht des ADAC jedoch nicht. Damit hat sich der Benzinpreis vom Rohölpreis und Dollar-Kurs entkoppelt.
Der Grund, warum Diesel derzeit teurer ist als Benzin, liegt vor allem in der gestiegenen Heizölnachfrage. Diese setzt für gewöhnlich im Herbst ein, wenn viele Verbraucher ihre Tanks füllen. Im Frühjahr ebbt die Nachfrage normalerweise ab. In diesem Frühjahr führen jedoch Versorgungsängste und Bedenken der Verbraucher wegen noch höherer Ölpreise im kommenden Herbst zu einer aktuell hohen Nachfrage. Dies sorgt für eine besonders starke Verteuerung beim Heizöl und damit auch beim verwandten Diesel-Kraftstoff.
Für die Autofahrer sind die Auswirkungen bereits schmerzlich spürbar. So kostet etwa eine 50-Liter Tankfüllung eines Diesel-Pkw heute rund 20 Euro mehr als noch vor einer Woche, rechnet der ADAC vor. Dieselbe Menge bei Benzin ist heute um rund 14 Euro teurer. Der Automobilclub spricht sich dafür aus, dass die Bundesregierung eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer auf Kraftstoffe prüfen sollte. (aum)
Veröffentlicht am 09.03.2022