2022-10-17 13:51:00 Automobile

Es wird bald Zeit: Autos kümmern sich selbst um sich

Carzoom.de
Fotos: Auto-Medienportal.Net/Ford

Ford hatte bereits im vergangenen Jahr bei der der IAA Mobility in München gezeigt, wie Automatisiertes Parken in der Praxis umsetzbar wäre. Jetzt begrüßt das Kölner Unternehmen den vom Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) vorgestellten technischen Anforderungskatalog für autonom fahrende Kraftfahrzeuge, der die Voraussetzungen für die autonome Fahrzeug-Parkfunktion "Automated Valet Parking" definiert.

Die Technologie kombiniert die Assistenzsysteme moderner Fahrzeuge mit einer Sensorik der Infrastruktur. Für die Kunden bedeutet dies: Sie stellen ihren Wagen am Eingang des Parkhauses ab: Seinen Abstellplatz steuert das Auto ohne Fahrer – also fahrerlos – an. Genauso fahrerlos kehrt es zurück, sobald es abgerufen wird. Das Ergebnis ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: Autofahrer können bequem ein- und aussteigen und sparen sich das Aufspüren einer freien Parklücke. Darüber hinaus können die einzelnen Fahrzeuge platzsparend geparkt werden.

Aber auch weitere Optionen sind denkbar: Der Wagen fährt selbsttätig durch die vorhandene Waschstraße oder zu einem Laderoboter, alle anfallenden Gebühren werden elektronisch abgebucht und der Kofferraum des abgestellten Fahrzeugs kann von Lieferdiensten als Paketstation genutzt werden. Ford hat für das erweiterte Geschäftsmodell Parken eng mit Technologiepartnern wie Bosch und den Anbietern von Parkraum-Infrastrukturen unter dem Dach des Verbands der Automobilindustrie (VDA) zusammengearbeitet.

Technisch sieht die Lösung so aus: Für den automatisierten Parkhaus-Parkservice kommuniziert die hochentwickelte Kommunikationseinheit des Fahrzeugs über WiFi oder C-V2X direkt mit der Sensorik des Gebäudes. Der Computer identifiziert freie Plätze, organisiert den ein- und ausfahrenden Verkehr innerhalb des Parkhauses und nutzt den vorhandenen Parkraum möglichst effizient. Darüber hinaus hilft er, Beschädigungen oder Kollisionen mit Fußgängern zu verhindern.

Ganz gleich ob mit Elektroantrieb oder Verbrennungsmotor: Die notwendigen Systeme für den Parkhaus-Parkservice bringen moderne Automobile längst mit: ein automatisches oder automatisiertes Getriebe, eine elektrische Parkbremse und elektrische Lenkunterstützung. Bei Ford dient als Bedienelement die Ford-Pass-App. Die Sensoren für die Infrastruktur lassen sich in bestehenden Parkhäusern nachrüsten. Wird der automatisierte Parkhaus-Parkservice planerisch bei Neubauten von vornherein berücksichtigt, eröffnen sich zusätzliche Chancen für die optimierte Nutzung der vorhandenen Abstellflächen.

Der Bedarf, den vorhandenen Parkraum effizienter zu nutzen, steigt. In Europa hat ein konventioneller Parkhausplatz im Durchschnitt die Abmessungen 4,88 mal 2,44 Meter. Weil Fahrzeuge im Laufe der Jahre immer größer geworden sind, wird die Stellfläche knapp. Der automatisierte Parkhaus-Parkservice nutzt die zur Verfügung stehende Fläche um bis zu 20 Prozent wirkungsvoller aus, da er die Wagen zentimeternah nebeneinander positionieren kann: Der sonst notwendige Platz zum Ein- und Aussteigen entfällt. Auch die Gefahr von Beulen und Schrammen durch unachtsam geöffnete Türen ist gebannt. (aum)

Veröffentlicht am 17.10.2022

Technologie & Verkehrautonomes ParkenFordneue Regeln. KBA


 
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