Fahrbericht DS No. 4: Pariser Chic aus Rüsselsheim
Die Neuauflage des kompakten DS-Modells kommt ausschließlich mit elektrifizierten Antrieben auf den Markt. Das wird sich allerdings im kommenden Jahr ändern, wenn eine Diesel-Version nachgereicht wird. So ganz will man offensichtlich auch in Paris nicht auf bewährte Antriebsvarianten verzichten. Aktuell liegt der Anteil der elektrischen und elektrifizierten Antriebe bei 28 Prozent.
DS, vor inzwischen elf Jahren in Paris gegründet, versteht sich zusammen mit Lancia und Alfa Romeo als Premiummarke des Stellantis-Konzerns und ist in 40 Ländern präsent. Insgesamt umfasst das Händlernetz weltweit 450 Standorte, und die meisten Modelle werden traditionell in Frankreich angesetzt. Italien und Deutschland folgen auf den weiteren Podiumsplätzen.
Als Basis für die Neuauflage nutzten die DS-Entwickler die Konzernplattform EMP2 die alle elektrischen Antriebsformen ermöglicht. Die vollelektrische Version nutzt einen 156 kW (213 PS) starken E-Motor, der von einem 58,3 kWh starken Akku mit Energie versorgt wird. Als Reichweite verspricht DS bis zu 450 Kilometer. Der Energiespender kann mit bis zu 120 kW geladen werden.
Um die Reichweite zu verlängern, lässt sich die Stärke der Rekuperation über Schaltwippen am Lenkrad in drei Stufen regeln. Der Mensch hinter dem Lenkrad blickt auf eine aufgeräumte Informationszentrale und lässt sich zusätzlich vom Head-up-Display leiten. Ein zentral angeordneter und elegant in die Armatureneinheit integrierter Bildschirm mit einer Diagonale von 26 Zentimetern liefert die Elemente des Infotainments. Bei der Gestaltung des Interieurs ließen sich die Kreativen vom Flaggschiff der Marke inspirieren und spendierten der kompakten Nummer Vier hochwertige Materialien, die im Stellantis-Werk in Rüsselsheim sauber verarbeitet wurden.
Einmal in Fahrt zeigt sich DS No. 4 akustisch von seiner dezenten Seite. Erst jenseits von 130 km/h machen sich die Fahrgeräusche bemerkbar. Dank des Radstands von 2,67 Metern herrscht ein angenehmes Raumverhältnis, die Sitze sind komfortabel und bieten einen guten Seitenhalt. Der Drive Assist 2.0 für teilautonomes Fahren ist serienmäßig an Bord und übernimmt, falsch gewünscht, Spurwechsel.
Die beiden Buchstaben „D“ und „S“ standen einmal für einen überragenden Fahrkomfort. In dieser Abteilung geht Nummer Vier einen neuen Weg. Das Fahrwerk ist eine gelungene Mischung aus Dynamik und Komfort, wobei allerdings die Defizite der Infrastruktur deutlich in den Innenraum weitergereicht werden. In der Abteilung Dynamik überzeugt die Abstimmung und ermöglicht durchaus rasante Kurvenfahrten. Zwischen 0 und 100 km/h vergehen 7,1 Sekunden, und für den schnellen Spurt zwischendurch empfiehlt sich die Einstellung Sport, die allerdings zehn Kilometer Reichweite kostet. Schade, dass der Vorwärtstrieb bereits bei maximal 160 km/h gestoppt wird. Bei einer ersten Ausfahrt meldete der Bordcomputer einen Verbrauch von 17 kWh und lag damit nur geringfügig über den versprochenen Wert von 15,0 bis 15,1 kWh.
Da ist der No. 4 mit Hybridantrieb deutlich schneller unterwegs und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 203 km/h. Er liefert einer Systemleistung von 145 PS (107 kW) und kombiniert den bewährten 1,2-Liter-Dreizylinder mit einem 21 kW starken Elektromotor sowie einem Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Im Stadtverkehr ist der DS No. 4 überwiegend elektrisch unterwegs. Das Fahrwerk in der Hybridversion ist zudem deutlich komfortabler abgestimmt. Drei Fahreinstellungen stehen bereit, wobei „Normal“ die beste Wahl ist. „Sport“ hilft allerdings beim Überholen auf Landstraßen. DS verspricht einen Verbrauch von rund fünf Litern, und das ist durchaus realistisch.
Für Freunde beider Antriebswelten stellt DS eine Plug-in-Variante bereit. Die elektrische Reichweite liegt laut WLTP bei 77 Kilometern und als Normverbrauch werden drei Liter versprochen. In 7,4 Sekunden ist aus dem Stand Tempo 100 km/h erreicht, und mit 233 km/h ist der Teilzeitstromer die schnellste Variante.
Die Preisliste für den DS No. 4 beginnt bei 38.640 Euro für die Hybrid-Variante. Mit Plug-in-Hybridtechnik wechseln 45.900 Euro den Besitzer. Die vollelektrische Version kostet ebenfalls 45.900 Euro. (aum)
Daten DS No. 4 Hybrid
Länge x Breite x Höhe (m): 4,40 x 1,83 x 1,49
Radstand (m): 2,67
Antrieb: R3-Benziner, 1,2-Liter-Hybrid, FWD, 6-Gang-DCT
Gesamtleistung: 107 kW / 145 PS
Max. Drehmoment: 230 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 203 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,5 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 5,2–5,3 Liter
CO2-Emissionen: 116 g/km
Leergewicht / Zuladung: min. 1693 kg / max. 507 kg
Preis: 38.640 Euro
Veröffentlicht am 09.10.2025













