Plötzlich im Schleudergang
Wie Aquaplaning entsteht
Wenn sich auf der Fahrbahn ein Wasserfilm bildet, den die Reifen nicht mehr verdrängen können, verlieren sie die Bodenhaftung. Ursachen sind meist zu viel Wasser, zu geringes Reifenprofil oder eine zu hohe Geschwindigkeit. Das Fahrzeug „schwimmt“ dann auf – es lässt sich weder lenken noch bremsen.
Warnsignale rechtzeitig erkennen
Bei heftigem Regen steigt das Risiko deutlich. Wer aufmerksam fährt, bemerkt die Vorzeichen:
• Gischt oder Wasserfontänen der vorausfahrenden Fahrzeuge
• Ungewohnt lautes Wasserrauschen im Radkasten oder unter dem Fahrzeug
• Plötzlich leichtgängiges Lenkrad, ohne dass sich die Fahrtrichtung ändert
• Steigende Motordrehzahl, obwohl das Auto nicht beschleunigt
Diese Hinweise bedeuten: Die Reifen sind an ihrer Leistungsgrenze.
Richtig reagieren
Wenn das Auto aufschwimmt, kommt es auf Ruhe und Gefühl an:
• Fuß sofort, aber behutsam vom Gas nehmen
• Bei Schaltgetriebe: Kupplung treten, bei Automatik auf „N“
• Nicht lenken und nicht bremsen – sonst droht Schleudergefahr
• Lenkrad gerade halten und das Fahrzeug ausrollen lassen, bis die Reifen wieder greifen
Erst wenn wieder spürbar Kontakt zur Fahrbahn besteht, darf gebremst oder gelenkt werden – dann aber sehr sanft, da das Fahrzeug nicht immer in der gewünschten Richtung ausgleitet.
Aquaplaning vorbeugen
Regelmäßige Reifenpflege ist der beste Schutz. Ausreichendes Profil und korrekter Luftdruck sind entscheidend, um Wasser zu verdrängen. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern ist dafür zu wenig – alles unter vier Millimetern erhöht das Risiko deutlich.
Zudem gilt bei Nässe:
• Tempo reduzieren
• Abstand vergrößern
• Spurrillen und tiefe Wasserflächen meiden
• Musik, Podcasts oder Radio leiser stellen, um Fahr- und Wassergeräusche wahrzunehmen
(aum)
Veröffentlicht am 13.10.2025

