Schon vor 2035 sind alte Akkus ein rentables Geschäft
Südkorea und China gelten mit ihren Regelungen aus dem Jahr 2013 als Vorreiter beim Batterie- Recycling. Mit ihrer überarbeiteten Batterieverordnung will die EU gesetzliche Rahmenbedingungen für Europa ab 2023 schaffen. Dabei legt die Brüsseler Direktive höhere Ziele als Südkorea und China für die Verwertungsziele und Recycling-Effizienzen sowie einen Mindestanteil von zurückgewonnenem Material in neuen Batterien fest.
„Um auch ab 2035 noch alle recycelbaren Materialien verarbeiten zu können, werden die Marktteilnehmer weitere sieben Milliarden Euro für ihre Recycling-Kapazitäten aufwenden müssen“, sagt PEM-Leiter Professor Achim Kampker als Mitautor der Studie. „Recyceltes Material könnte im Jahr 2035 bis zu 30 Prozent des Bedarfs an Lithium, Nickel und Kobalt in der Batteriezellenproduktion ausmachen und diesen Anteil schon bis 2040 verdoppeln“, sagt Dr. Jörn Neuhausen, Co-Autor und Leiter Elektromobilität bei „Strategy& Deutschland“. Dies lasse erahnen, „dass ein vollständig geschlossener Batteriemarkt in den kommenden 20 Jahren nicht entstehen wird“.
Die Autoren erwarten, dass die Kombination aus hohem Materialaufkommen und niedrigen Recycling-Kosten ein ideales Marktumfeld für die Batterieindustrie schaffen könne. „Das Recycling von Akkus wird in Europa schon vor 2035 ein rentables und nachhaltiges Geschäft sein“, sagt Neuhausen. (aum)
Veröffentlicht am 16.08.2023
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