2022-10-18 11:16:00 Automobile

Automobilmärkte: Europa hat noch viel nachzuholen

Carzoom.de
Fotos: Autoren-Union Mobilität/VDA

Im Jahresverlauf geben die Automobilmärkte ein uneinheitliches Bild ab. Die Herausforderungen entlang der Wertschöpfungsketten belasteten die Versorgung auf zahlreichen Märkten. Auch die hohe Preisdynamik in Europa und den USA wirkte dämpfend. Das führte im Jahresverlauf in den großen Märkten zu negativen Zahlen. Dagegen drehen die aktuellen Zahlen aus dem Monat September bei nahezu allen Märkten ins Positive, wenn auch auf der Basis eines niedrigen Vorjahresniveaus.

Die Neuzulassungen auf dem europäischen Pkw-Markt (EU27, EFTA & UK) erreichten in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Niveau von knapp 8,3 Mio. Fahrzeugen und gingen damit gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent zurück. Das Vor-Corona-Niveau von 2019 unterschreitet der europäische Automobilmarkt gar um 32 Prozent. Im Monat September sind die fünf großen Einzelmärkte jedoch allesamt gewachsen: Deutschland (+14 Prozent) und Spanien (+13 Prozent) erreichten ein zweistelliges Plus.

Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich legten jeweils um fünf Prozent zu. Insgesamt legten im September die Neuzulassungen auf dem europäischen Markt um acht Prozent auf gut 1,0 Mio. Pkw zu.
Der chinesische Pkw-Markt liegt mit gut 16,8 Mio. neuzugelassenen Pkw im bisherigen Jahresverlauf 15 Prozent über dem Vorjahresniveau. Er ist neben Indien der einzige große internationalen Automobilmarkt, der deutlich über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 liegt. Im September setzte sich die Wachstumsrallye der Vormonate fort: Ein Volumen von 2,3 Mio. Neufahrzeugen bedeutet ein Zuwachs von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresmitte wird der Absatz von Pkw unter anderem durch eine Steuersenkung vergünstigt.

Auf dem US-Light-Vehicle-Markt (Pkw und Light Trucks) wurden im bisherigen Jahresverlauf 10,1 Mio. Light Vehicle verkauft, 13 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Dabei stieg der Anteil des Light-Truck-Segments auch im bisherigen Jahresverlauf an und lag zuletzt bei 79 Prozent. Die übrigen 21 Prozent entfallen auf Pkw. Im Monat September stieg der Light-Vehicle-Absatz auf 1,1 Mio. (+9 Prozent).

In Japan wurden seit Jahresbeginn insgesamt 2,6 Mio. neuwertige Pkw abgesetzt, ein Minus von elf Prozent gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres. Mit 324.900 Einheiten lagen die Verkäufe im September um gut 26 Prozent über dem niedrigen Niveau des Vorjahresmonats.
Der russische Pkw-Markt hat im Jahresverlauf erhebliche Rückgänge verzeichnen müssen. Dabei wirken sich die Konsequenzen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine massiv aus: Mit 506.700 Fahrzeugen wurden im laufenden Jahr 60 Prozent weniger Pkw verkauft als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Auf dem indischen Pkw-Markt wurde im bisherigen Jahresverlauf ein Marktvolumen von knapp 2,9 Mio. Pkw erreicht. Das bedeutet ein Plus von 23 Prozent. Im Monat September lag der Absatz von Neufahrzeugen mit 307.400 Pkw um 92 Prozent über dem Vorjahresniveau.

In Brasilien liegen die Light-Vehicle-Neuzulassungen (Pkw und Light Duty) im Jahresverlauf mit 1,4 Mio. Light Vehicle um fünf Prozent unterhalb des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Im September jedoch stiegen die Neuzulassungen im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 27 Prozent auf 180.800 Fahrzeuge. Die hohe Wachstumsrate im vergangenen Monat erklärt sich vor allem mit dem niedrigen Vergleichsniveau des Vorjahres. (aum)

Veröffentlicht am 18.10.2022

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