Biokraftstoffbranche: Lemke fährt Klimaschutz vor die Wand
Wie der Vorsitzende des Bundesverbandes Bioenergie (BBE), Artur Auernhammer, zu Beginn des Kongresses betonte, haben nachhaltige Biokraftstoffe 2021 mehr als elf Millionen Tonnen CO2 eingespart (Das ist fast doppelt so viel wie ein Tempolimit auf 120 km/h auf Autobahnen einbringen soll – die Red.). Nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe seien daher ein unverzichtbarer Beitrag für effektiven und sofort wirksamen Klimaschutz im Verkehr. Es bedürfe jetzt einer umfassenden Strategie für alternative Kraftstoffe und Antriebe, forderte der BBE-Vorsitzende mit Blick auf das Bundesumweltministerium.
Die Experten warnten deswegen beim Kongress in Berlin davor, dass die geplante Gesetzesänderung nicht nur eine massive Verunsicherung in der gesamten Branche der erneuerbaren Mobilität bedeute, sondern Warenströme umgelenkt würden. Die geplante Gesetzesänderung des BMUV ist zugleich eine Warnung an die Investoren, die in Biokraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen investieren wollen.
Die Experten empfahlen außerdem, das Niveau der gesetzlichen Klimaschutzvorgaben für den Verkehrssektor anzuheben. Markteingeführte Biokraftstoffe und synthetische Kraftstoffe stünden bereits jetzt für ihren Einsatz bereit. Eine Debatte über eine Priorisierung von E-Fuels versus Biokraftstoffe sei daher hinfällig. Beide Technologien müssen weiter gefördert und genutzt werden. Nachhaltige Mobilität müsse sowohl durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur als auch durch die Bereitstellung von nachhaltigen Biokraftstoffen und erneuerbaren Kraftstoffen im ländlichen Raum sowie für Flotten einfacher und nutzerfreundlicher gestaltet werden. (aum)
Veröffentlicht am 25.01.2023
MobilitätskonzepteTechnologie & VerkehrBBE-KongressKraftstoffe der ZukunftRolle Bio-KraftstoffeKritikBundesumweltministerinBundeslandwirtschaftsminister