Dacia Duster: In zwei Minuten zum Camper
Der Einbausatz kostet 1590 Euro und kann beim Kauf eines Jogger oder Duster beim Dacia-Händler bestellt werden. Im Heckabteil des neuen Duster wird dann eine so genannte 3-in1-Box montiert, die, wenn nicht benötigt, leicht ausgebaut werden kann. Nachdem die Rücksitze umgeklappt sind, lässt sich ein Doppelbett (1,90 Meter lang und bis 1,35 Meter breit) in weniger als zwei Minuten, so das Dacia-Versprechen, aufbauen. Eine kleine Ablagefläche dient als Tisch unter der Heckklappe für den Gaskocher, und die Box unter der Matratze befindet sich ein Stauraum mit 220 Litern Inhalt, wo zum Beispiel die Camping-Utensilien ausreichend Platz finden. „Das Sleep Pack“, so Dacia-Deutschland-Chef Thilo Schmidt, „ist ein großer Erfolg, und beim Jogger haben bereits viele Käufer diese Lösung bestellt.“
Die Box wiegt 45 Kilogramm, und die Matratze besteht aus Polyesterschaum. Für Diskretion können Verdunklungsrollos aus dem Dacia-Zubehör bestellt werden. Zusätzlich lassen sich Gepäckstücke auf einem Dachgepäckträger unterbringen.
Natürlich erreicht der so umgerüstete Duster nicht die Raumverhältnisse eines klassischen Reisemobils, und der Weg auf die Matratze verlangt eine gewisse körperliche Flexibilität, doch gleichzeitig können Camper an Stellen parken, die für Wohnmobile verboten sind. Und nach dem Rückbau der „Camping-Kiste“ übernimmt der Duster wieder seine Rolle als Familienauto.
Seit 14 Jahren rollt der Duster in der Dacia-Modellpalette als preiswertes SUV und hat sich seitdem rund 2,5 Millionen Mal weltweit verkauft. Auf einigen Märkten steht das Modell auch als „Renault“ bei den Händlern. Die komplett neu entwickelte dritte Generation des Bestsellers rollt im Juni auf den Markt, und wie bisher gehört der Duster zu den preiswerten Vertretern seiner Art. Die Preisliste beginnt bei 18.950 Euro, so dass zusammen mit dem „Sleep Pack“ 20.540 Euro den Besitzer wechseln. Die Basisversion wird von einem Ein-Liter-Turbomotor angetrieben, der für den Betrieb mit Autogas und Benzin ausgelegt ist. Die 101 PS (74 kW) reichen für eine Höchstgeschwindigkeit von 168 km/h. Das Zusammenspiel der beiden Energieträger soll, verspricht Dacia, eine Reichweite von bis zu 1100 Kilometern ermöglichen.
Bei der neuen Modellgeneration wurde die Konnektivität gründlich überarbeitet und ermöglicht nun Updates aus der Ferne. Alle Varianten haben eine Klimaanlage an Bord, die von der Ausstattung Journey an als Automatik arbeitet. Bereits in der Basisvariante gehört ein Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer zur Ausstattung. Auch die Lichtautomatik ist bei allen Varianten Serie, und ein Notbremsassistent, Verkehrszeichenerkennung, Einparkhilfe, ein Spurhalteassistent sowie Müdigkeitserkennung sind verfügbar. Um den Eingriff der verschiedenen Assistenten auszuschalten, kann der Duster-Fahrer entscheiden, welche elektronischen Helfer akzeptiert werden und die Einstellung über eine Taste speichern.
Topmodell ist die Variante mit Hybridantrieb, die die Technik aus dem Jogger nutzt. Dank der Plattform CMF-B wurde der Einsatz der Elektrifizierung möglich. Die Kombination von Elektro- und Verbrennerantrieb summiert sich auf 140 PS (103 kW). Dazu verbündet sich der 94 PS (69 kW) leistende 1,6-Liter-Vierzylinder mit zwei Elektromotoren – einem 31 kW (42 PS) starken E-Aggregat und einem Hochspannungs-Startergenerator. Der Kraftschluss erfolgt über ein nahtlos schaltendes kupplungsloses Multi-Mode-Automatikgetriebe. Die elektrische Energie speichert eine 1,2-kWh-Batterie. Dieses Zusammenspiel ermöglicht in der Stadt einen elektrischen Anteil von bis zu 80 Prozent. Dacia verspricht einen Normdurchschnittsverbrauch von fünf Litern. Nach einer ersten Runde über Landstraßen und Autobahn meldete der Computer 6,4 Liter. Das Hybridmodell kostet mindestens 25.850 Euro.
Die Antriebspalette rundet ein neuer 1,2-Liter-Turbodreizylinder (ab mit einem 48-Volt-Starter-Generator) für mindestens 22.150 Euro ab. Ein angenehm zu schaltendes manuelles Sechs-Gang-Getriebe übernimmt die Kraftübertragung. In dieser Variante (ab 24.650 Euro) kommt der Duster auch mit Allradantrieb zu den Kunden.
Im Gelände zeigt der Duster seine robusten Qualitäten und unterstützt den Menschen hinter dem Lenkrad mit den Einstellungen der Terrain Control Auto, Snow, Mud/Sand und Off-Road. Bei Auto verteilt das Getriebe die Leistung automatisch auf die Vorder- und Hinterachse, bei Snow greifen ESP- und Antischlupfeinstellungen schneller, und Mud/Sand ist für wechselndes Gelände gedacht. Zusätzlich unterstützt die Bergabfahrhilfe den Menschen hinter dem Lenkrad. Zusammen mit dem „In Nature Sleep Pack“ stehen dann dem Ausflug abseits der asphaltierten Straßen höchstens der Förster im Weg. (aum/Walther Wuttke)
Veröffentlicht am 20.05.2024