Der AvD fordert ein tragbares Konzept für die Friedrichstraße
Der AvD schließt sich der Meinung von Anliegern und Wirtschaftsvertretern an, dass die Friedrichstraße zu einer „Fahrradschnellstraße“ umgerüstet wurde. Querungsversuche von Fußgängern quittieren die meisten Radfahrer auf dem breiten gelb markierten Teil der Fahrbahn mit warnender Klingel, stellen Passanten fest. Ihnen bleibt lediglich der Bürgersteig. Auch als Ort der Begegnung taugt der Straßenabschnitt nach Ansicht von Kritikern trotz verschiedener Sitzgelegenheiten und Raumteilern aus Holz nicht. Eine dauerhafte Begrünung ist nur eingeschränkt möglich, da unter der Straße eine U-Bahn-Strecke entlang führt. Von vielen wird die Aufenthaltsqualität daher als gering angesehen, die Situation als trist wahrgenommen, so der AvD. Die Folge: Selbst bei schönem Wetter bleiben die Menschen fern und bevorzugten zum Einkaufen andere Stadtquartiere. Ladenbesitzer und Hoteliers meldeten fehlendes Publikum und Umsatzrückgänge, die nur in geringem Maße mit der Pandemie zu erklären seien. Eine „Fußgängerzone“ oder gar „Flaniermeile“ sei mit dem Konzept jedenfalls nicht entstanden, beklagen die Kritiker der Maßnahme.
Der Ausschluss des Kraftfahrzeugverkehrs riegelt nach Beobachtung von Anliegern mit ihren Läden, Hotels und Restaurants das gesamte Quartier von der Umgebung ab. Der Fahrzeugverkehr werde in die umliegenden Seitenstraßen abgedrängt, Lieferverkehre kompliziert, Busse und Taxis zu Umwegen gezwungen. Das führe zu einer zusätzlichen Verkehrsbelastung. „Der AvD unterstützt Vorschläge, gemeinsam mit den Verkehrsbehörden ein Gesamtkonzept zu erarbeiten und bis dahin auf untaugliche Einzelmaßnahmen zu verzichten“, sagte Generalsekretär Lutz Leif Linden. (aum)
Veröffentlicht am 07.02.2022