2022-02-07 11:41:00 Automobile

Der AvD fordert ein tragbares Konzept für die Friedrichstraße

Carzoom.de
Fotos: Auto-Medienportal.Net/AvD

Der Automobilclub von Deutschland (AvD) unterstützt die Forderung von Gewerbetreibenden an der Friedrichstraße in Berlin, die dort angeordnete Aussperrung des Autoverkehrs rückgängig zu machen. Der seit Sommer 2020 durchgeführte Verkehrsversuch lässt lediglich Fußgänger und Radfahrer im Abschnitt zwischen Französischer und Leipziger Straße zu. Ursprünglich war die Verkehrsänderung bis Oktober 2021 befristet, der neugewählte Senat hat sie jetzt dauerhaft angeordnet. Verkehrssenatorin Jarasch (Bündnis 90/Die Grünen) plant sogar, das komplette Quartier rund um Friedrichstraße und den Gendarmenmarkt autofrei zu machen.

Der AvD schließt sich der Meinung von Anliegern und Wirtschaftsvertretern an, dass die Friedrichstraße zu einer „Fahrradschnellstraße“ umgerüstet wurde. Querungsversuche von Fußgängern quittieren die meisten Radfahrer auf dem breiten gelb markierten Teil der Fahrbahn mit warnender Klingel, stellen Passanten fest. Ihnen bleibt lediglich der Bürgersteig. Auch als Ort der Begegnung taugt der Straßenabschnitt nach Ansicht von Kritikern trotz verschiedener Sitzgelegenheiten und Raumteilern aus Holz nicht. Eine dauerhafte Begrünung ist nur eingeschränkt möglich, da unter der Straße eine U-Bahn-Strecke entlang führt. Von vielen wird die Aufenthaltsqualität daher als gering angesehen, die Situation als trist wahrgenommen, so der AvD. Die Folge: Selbst bei schönem Wetter bleiben die Menschen fern und bevorzugten zum Einkaufen andere Stadtquartiere. Ladenbesitzer und Hoteliers meldeten fehlendes Publikum und Umsatzrückgänge, die nur in geringem Maße mit der Pandemie zu erklären seien. Eine „Fußgängerzone“ oder gar „Flaniermeile“ sei mit dem Konzept jedenfalls nicht entstanden, beklagen die Kritiker der Maßnahme.

Der Ausschluss des Kraftfahrzeugverkehrs riegelt nach Beobachtung von Anliegern mit ihren Läden, Hotels und Restaurants das gesamte Quartier von der Umgebung ab. Der Fahrzeugverkehr werde in die umliegenden Seitenstraßen abgedrängt, Lieferverkehre kompliziert, Busse und Taxis zu Umwegen gezwungen. Das führe zu einer zusätzlichen Verkehrsbelastung. „Der AvD unterstützt Vorschläge, gemeinsam mit den Verkehrsbehörden ein Gesamtkonzept zu erarbeiten und bis dahin auf untaugliche Einzelmaßnahmen zu verzichten“, sagte Generalsekretär Lutz Leif Linden. (aum)

Veröffentlicht am 07.02.2022

UnternehmenAvDPolitik & VerkehrFriedrichstraße


 
Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzbedingungen, sowie kontaktiert zu werden.Mit (*) markierte Felder sind Pflichtfelder.