Die Politik greift bei der Ladeinfrastruktur zu kurz
Ein Großteil der Ladevorgänge finde zuhause statt. Zudem stünden die Fahrzeuge hier über einen vergleichsweisen langen Zeitraum, heißt es in dem gemeinsamen Papier. Mit dem bisherigen Fokus auf Eigenheimbesitzende und öffentliche Ladeinfrastruktur greife die Politik zu kurz. Es sei mindestens genauso wichtig, den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern voranzubringen.
Zudem ist die Errichtung von Ladeinfrastruktur in großen Wohn- und Mietshäusern eine Voraussetzung für bi-direktionales Laden. Erst wenn das heimische Laden auch für die Bewohnerinnen und Bewohner größerer Wohneinheiten funktioniert, kann die Zukunftsvision von E-Fahrzeugen als Speicher für vor Ort erzeugte regenerative Energie Wirklichkeit werden, meinen die Verbände. Würden E-Fahrzeuge auf diese Weise in das Hausnetz eingebunden, könnten zudem Spitzen im Stromangebot und der Stromnachfrage ausgeglichen werden.
VDA, GdW, ZVEH und ZVEI haben daher einen entsprechenden Leitfaden für die Politik vorgelegt. Darin wird unter anderem gefordert, dass die Erzeugung und Nutzung von Mieterstrom und Ladestrom überarbeitet wird und die bestehenden Förderrahmen so angepasst werden, dass die Elektroinfrastruktur von Mehrfamilienhäusern für die Erzeugung und Verwendung von erneuerbarem Strom, für Mieterstrom in Wohnungen sowie zum Laden von Elektrofahrzeugen über dem gesetzlichen Rahmen hinausgehend Angebote liefert. Zudem soll die Inbetriebnahme von Ladepunkten unbürokratischer und digitaler gestaltet werden. Zudem müssten Inklusivangebote (Stellplatz inklusive Strom) ermöglicht und Genehmigungsprozesse bescheunigt werden. (aum)
Veröffentlicht am 21.03.2022
ElektromobilitätUnternehmenPolitik & VerkehrLadeinfrastrukturAusbau