2023-05-21 08:11:00 Automobile

Interview Jörg Pape: „Flexible und maßgeschneiderte Angebote“

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Fotos: Autoren-Union Mobilität/EURO-Leasing

Unter dem Dach der Volkswagen Financial Services AG ist die Euro-Leasing GmbH der Vermietspezialist für Markenfahrzeuge des Volkswagen-Konzerns. Mit den Marken „VW FS Rent-a-Car“ und „Euromobil“ bietet das Unternehmen umfassende Mietlösungen an. Von der Lkw-Vermietung „MAN Rental“ trennt sich das Unternehmen mit Sitz in Sittensen (Niedersachsen) sukzessive bis Ende 2024. Der Fokus wird ganz auf das Pkw-Geschäft ausgerichtet. Über die Zukunftspläne sprach unser Mitarbeiter Alexander Voigt mit Jörg Pape, dem Sprecher der Geschäftsführung, der bereits seit mehr als 30 Jahren im Volkswagen-Konzern tätig ist.

Herr Pape, seit dem 1. Juli 2022 bilden Sie gemeinsam mit Torben Kleist die neue Geschäftsführung der Euro-Leasing GmbH. Wie sind dabei die Aufgaben in der Geschäftsführung verteilt?

„Unsere Aufgabenbereiche sind sehr klassisch aufgeteilt: Ich bin verantwortlich für die kundenbezogenen Front-Office-Themen wie Marketing, Vertrieb der Fahrzeugflotten, Weiterbildung der Mitarbeitenden und Business Development. Torben Kleist hingegen kümmert sich um Back-Office-Themen wie Controlling, Personal, Rechnungswesen, Risikomanagement und Compliance.“

Mit Euromobil und VW FS Rent-a-Car haben Sie gleich zwei Marken für das Vermietgeschäft im Pkw-Bereich im Portfolio. Wie unterscheiden sich die beiden voneinander?

„Die Euromobil ist unser Ursprung und konnte im letzten Jahr bereits ihr 30-jähriges Jubiläum feiern. Sie steht in erster Linie für die Mobilhaltung im Werkstattbereich, die so genannte Ersatzmobilität bei Unfällen oder allgemeinen Serviceaufenthalten. Damit ist die Euromobil die Autovermietmarke bei unseren Handelspartnern. Im Vergleich dazu gehen wir mit Volkswagen Financial Services Rent-a-Car viel bewusster nach außen, haben einen größeren Leistungsumfang und sprechen Firmen- und Privatkunden auch außerhalb der Geschäftszeiten und am Wochenende an.“

Profitieren die beiden Marken voneinander?

„Häufig werden technische Lösungen entwickelt und neue Produkte für VW FS Rent-a-Car etabliert, die später auch auf die Euromobil ausgeweitet werden. Wir sind überzeugt davon, dass der Mobilitätssektor insgesamt stark im Wandel ist und es unerlässlich ist, auch über den Handel unseren Kunden flexible und maßgeschneiderte Angebote unterbreiten zu können.“

Insbesondere bei Unternehmen sowie Dienstwagennutzern wird der Ruf nach Flexibilität immer lauter. Welche Vorteile bietet die Pkw-Langzeitmiete gegenüber dem klassischen Leasing?

„Als Konzerntochter haben wir eine moderne Flotte aus reinen Konzernmarken. Unser Fuhrpark besteht zu 100 Prozent aus relativ neuen Markenfahrzeugen von Volkswagen, Audi, Seat, Skoda, Cupra und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Hierbei legen wir Wert auf eine standardmäßig hochwertige Ausstattung, was unsere Kunden sehr zu schätzen wissen. Eine Vielzahl an Assistenzsystemen sowie eine Business-Ausstattung sind in der Regel bei uns inbegriffen, was unsere Fahrzeuge zu einem optimalen und komfortablen Begleiter im geschäftlichen Umfeld macht. So eignen sie sich zum Beispiel als temporäre Dienstfahrzeuge: Unser Produkt Langzeitmiete ermöglicht es, Dienstwagenberechtigte für einen Zeitraum von 30 bis 365 Tagen mobil zu halten, nach Ablauf des ersten Monats sogar ohne Laufzeitbindung. Dies ist aus unserer Sicht die perfekte Lösung, wenn man beispielsweise einem Mitarbeiter in der Probezeit oder während eines befristeten Projekts einen Dienstwagen ohne langfristige Bindung an einen Leasingvertrag zur Verfügung stellen möchte.“

Wie sieht es bei Ihnen dabei mit der generellen Verfügbarkeit aus?

„Unsere Fahrzeuge sind deutschlandweit verfügbar und werden bei Bedarf auch an eine Wunschadresse geliefert. Direkt im Bestellprozess können Tank- und Ladekarten integriert sowie spezielle Sonderausstattungen wie Winterreifen oder eine Anhängerkupplung berücksichtigt werden. So stellen wir unseren Kunden ein hohes Maß an Flexibilität zur Verfügung, welches gleichzeitig liquiditätsschonend ist. Unsere Lieferfähigkeit und somit auch Zuverlässigkeit als Vertragspartner ist hierbei trotz der nicht immer einfachen Liefersituation von Neufahrzeugen weiterhin sehr gut. Dies zeigt sich aus meiner Sicht allein dadurch, dass wir unsere Flotte im Vergleich zu vor Corona fast verdoppeln konnten.“

Inwieweit spielt die enge Verknüpfung mit dem Handel dabei eine Rolle?

„Durch unsere zahlreichen und professionellen Partner in ganz Deutschland verfügen wir über das beste und größte Handels- sowie das dichteste Werkstattnetz. Das ermöglicht es uns, gemeinsam mit unseren Partnern einen guten After Sales Service für unsere Kunden anbieten: Wartungs- und Verschleißreparaturen sind bereits als Servicebaustein in unserem Langzeitmietangebot integriert. Im Fall einer unerwarteten Reparatur können wir durch unsere einheitlichen und standardisierten Prozesse sowie das dichte Servicenetz schnell und unkompliziert eine Lösung finden. Das ist wichtig, um unsere Kunden sorgenfrei mobil zu halten.“

Wie sieht es bei Euro-Leasing mit der Elektromobilität aus?

„Wir erleben sowohl bei privaten als auch gewerblichen Kunden eine hohe und beständige Nachfrage nach elektrischen Fahrzeugen. Mittlerweile sollten wir im Abo-Segment der Vermieter mit der größten Elektroflotte in Deutschland sein. Insgesamt sind bereits rund 20 Prozent unserer Fahrzeuge batterieelektrisch. Wir sind davon überzeugt, dass der Bereich der Elektromobilität perspektivisch weiter an Bedeutung gewinnt. Der Anteil an E-Fahrzeugen wächst allerdings aufgrund der Kostenstruktur und der derzeit langen Lieferzeiten nur langsam. Unsere Produkte werden von vielen Kunden auch genutzt, um die Elektromobilität zunächst auszuprobieren. Durch die unkomplizierte Anmietung eines E-Fahrzeugs bei uns können sie für sich testen, ob diese Antriebsform zu den eigenen Anforderungen passt und welche Herausforderungen es gegebenenfalls für den Umstieg zu lösen gäbe. Dazu bieten wir auch eine Tank- und Ladekarte, die nahezu an jeder Ladestation funktioniert und somit die Problematik der nicht einheitlichen Ladeinfrastruktur in Deutschland löst.“ (aum/av)

Veröffentlicht am 21.05.2023

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