Ratgeber: Den Frostnächten trotzen
Laut ADAC sind nahezu die Hälfte der Einsätze des Automobilclubs an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf schadhafte oder schwache Starterbatterien zurückzuführen. Erste Anzeichen eines schwachen Akkus sind ein langsames Durchdrehen beim Motorstart und eine flackernde oder schwach leuchtendes Licht. Eine schwache Batterie führt vor allem nach Frostnächten dazu, dass das Auto nicht anspringt. Die Gesellschaft für Technische Überwachung verweist auf Fachwerkstätten, die einen – häufig kostenlosen – Batterietest anbieten. Er deckt auf, wie der Stromspeicher unter Last arbeitet.
Man kann aber auch selbst mit einem Volt- oder Multimeter herausfinden, wie es um den Kraftspender steht. Bei 12-Volt-Batterien sollte der optimale Spannungswert zwischen 12,4 und 12,7 Volt liegen. Sinkt er unter 12 Volt, muss die Batterie ersetzt oder zumindest geladen werden. Dies empfiehlt sich in regelmäßigen Abständen, wenn das Auto lediglich für Kurzstrecken genutzt wird. Denn während weniger Kilometer Fahrstrecke lädt sich die Batterie nach Startvorgängen und dem Einschalten von Verbrauchern wie Gebläse, Sitzheizung oder Heckscheibenheizung nicht ausreichend auf. Ausgedehnte Touren tun der Batterie gut, sie bietet anschließend genügend Kraft, und ihre Lebensdauer verlängert sich zudem. Diese beträgt in der Regel vier bis sechs Jahre. Zur Pflege gehört ein Blick auf Plus- und Minuspol, die frei von Korrosion sein sollten. Sind weiße oder grünliche Ablagerungen erkennbar, lassen sich die Pole mit einer Drahtbürste reinigen und mit Polfett schützen.
Eine klare Sicht ist im Winter besonders wichtig. Dazu gehört die regelmäßige Kontrolle und das entsprechende Auffüllen der Scheibenwaschanlage mit frostsicherer Reinigungsflüssigkeit. Beim raschen Auftauen helfen beheizbare Front- und Heckscheiben. Wirkungsvoll ist das Abdecken der Frontscheibe am Abend vor Frostnächten mit passenden Matten aus dem Zubehörhandel oder mit einer grob auf die Scheibengröße zugeschnittenen Pappe. Für die Seitenscheiben greifen viele zum Eiskratzer. Etwas weniger umweltschonend ist der Griff zur Sprühflasche, die neben Alkohol als Auftaumittel chemische Zusätze enthält, so die GTÜ.
Frostschutz im Kühlmittel verhindert dessen Einfrieren, denn gefrorenes Wasser dehnt sich aus, und es drohen Schäden am Kühlsystem oder am Motor. Beim regelmäßigen Kundendienst wird der Frostschutz überprüft. Sieht ein Auto die Werkstatt nur selten, empfiehlt die GTÜ einen Frostschutz-Check vor dem Winter. Werkstätten erledigen ihn binnen weniger Minuten. Kühlmitteltester lassen sich für einen überschaubaren Betrag auch selbst erwerben.
Besonders im Winter ist es wichtig, dass wegen der frühen Dunkelheit und späten Helligkeit die Lichtanlage einwandfrei funktioniert. Scheinwerfer, Rückleuchten und Blinker sollten daher regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Und beim Tanken lässt sich mit dem Scheibenreinigungsschwamm rasch auch meist der vorhandene Schmutz- oder Staubfilm von den Leuchten wischen. Wenn die Wischerblätter Schlieren verursachen oder der Gummi erste Risse aufweist, empfiehlt sich der Austausch.
Frost kann Türen zufrieren lassen. Spezielle Pflegemittel auf den Gummidichtungen an Türen und Kofferraum verhindern dies. Für Türschlösser empfiehlt sich Enteisungsspray. Sinnvollerweise sollte es außerhalb des Fahrzeugs aufbewahrt werden, damit es bei unbeweglichen Schlössern nicht unerreichbar im Wageninneren liegt. Hat das Auto eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, ist das Spray überflüssig.
Die GTÜ rät für den Fall der Fälle eine bei Winterfahrten eine „Notfallausrüstung“ mitzuführen falls das Auto bei Eis und Schnee liegen bleibt oder im Stau steht. Eiskratzer, Schneebesen, Handschuhe, eine warme Decke und eine Taschenlampe gehören dazu. In schneereichen Regionen ist das Mitführen von Schneeketten sinnvoll.
Ob Sommer oder Winter – passende Reifen für die jeweiligen Straßenverhältnisse sind entscheidend für die Verkehrssicherheit. Dasselbe gilt für ein funktionstüchtiges Bremssystem. Stoßdämpfer haben ebenfalls großen Einfluss auf das sichere Fahrverhalten eines Pkw. Deswegen rät die GTÜ zur regelmäßigen Kontrolle auch dieser Bauteile. (aum)
Veröffentlicht am 04.02.2025