Uniti: Verbrenner sind nicht per se schlechter
Die aktuell geltende Regulierung legt ausschließlich den Schadstoffausstoß während des Fahrbetriebs zugrunde, beklagt Uniti. Die Erfassung erfolgt am Auspuff, die Bilanzierung wird daher als „Tailpipe“-Ansatz (engl. für Auspuff) bezeichnet. „Klimapolitisch sinnvoller wäre aber eine ganzheitliche Betrachtung der CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs“, so Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn. Eine solche ganzheitliche Bilanzierung („Life cycle assessment“-Ansatz bzw. LCA) bilde in der EU-Gesetzgebung bereits für viele andere Produkte den Normalfall.
Das EU-Parlament habe die federführende EU-Kommission bereits 2019 aufgefordert, eine ganzheitliche CO2-Betrachtung in die Regulierung einzubringen, heißt es weiter. Mit der in diesem Jahr vorgenommenen Änderung der Pkw-Flottenregulierung sei die Kommission erneut aufgefordert, bis 2025 eine entsprechende Methodik zu erarbeiten.
Elmar Kühn: „Bislang hält die EU-Kommission aber starr am Tailpipe-Ansatz fest und verhindert damit echten Klimaschutz.“ Der Uniti-Hauptgeschäftsführer spricht hier wörtlich von einem „Bilanzierungstrick“. Nur bei Nutzung einer ganzheitlichen Betrachtung würden „versteckte“ Emissionen etwa bei der Herstellung des Ladestroms oder bei der Produktion von Batterien von Elektrofahrzeugen bilanziell erfasst. Gleichzeitig würde die Klimaschutzwirkung von synthetischen Kraftstoffen wie CO2-armen HVO oder klimaneutralen grünstrombasierten e-Fuels anerkannt, was deren Markthochlauf beschleunigen und CO2-Emissionen im Straßenverkehr senken würde. (aum)
Veröffentlicht am 24.10.2023