VW-Markengruppe Core: Skoda und Seat retten das Ergebnis
Doch außerhalb des Reichs der Mitte verdiente die Markengruppe Core unerwartet gut: Volkswagen, VW Nutzfahrzeuge, Skoda, Seat und Cupra konnten den Absatz um 2,8 Prozent auf 4,96 Millionen Autos steigern. Der Umsatz stieg um 1,6 Prozent auf 140 Milliarden Euro, Der operative Gewinn sank jedoch um 4,3 Prozent auf 6,96 Milliarden Euro. Damit liegt die Rendite bei nur noch fünf Prozent.
Die Marken der Core-Gruppe haben sich dabei höchst unterschiedlich geschlagen: VW konnte zwar den Absatz außerhalb Chinas um 3,1 Prozent auf 3,1 Million Autos steigern. Der operative Gewinn sank aber um 27 Prozent auf 2,59 Milliarden Euro. Eine Folge sinkender Preis und gestiegener Kosten. Das Ende vergangenen Jahres beschlossene Sanierungsprogramm „Zukunft Volkswagen“ hat sich hier noch nicht ausgewirkt.
Ganz anders die Tochtermarke Skoda: Mit 926.000 verkauften Autos (plus 6,9 Prozent) kratzen die Tschechen mittlerweile an der Millionen-Grenze. Und mit 2,3 Milliarden Euro haben sie mit einem Drittel der Fahrzeuge operativ fast so viel verdient wie VW. Umsatzrendite: 8,3 Prozent! Neue Modelle wie der Superb und der elektrische Elroq dürften in diesem Jahr für weiteren Schwung sorgen.
Nicht gut sah es für Volkswagen Nutzfahrzeuge aus: Der Absatz sank um 4,3 Prozent auf 404.412 Fahrzeuge. Der Modellwechsel auf den neuen Transporter, der jetzt von Ford in der Türkei gebaut wird, belastete das Ergebnis. Und der elektrische ID Buzz verkauft sich weniger gut als erhofft. Das optisch ansprechende Fahrzeug gilt als zu teuer. Nun hofft VWN durch den Markteintritt des ID Buzz in den USA das Ruder herumzureißen, schließlich wird der Bulli in diesem Jahr 75 Jahre alt.
Ein Rekordjahr konnten die spanischen Marken Seat und Cupra einfahren: 637.000 Autos wurden im vergangenen Jahr verkauft, 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Umsätze stiegen allerdings nur leicht um 1,4 Prozent sauf 14,53 Milliarden Euro, was auf einen verschärften Preiswettbewerb hindeutet. Das operative Ergebnis stieg gleichermaßen auf 633 Millionen Euro. Damit hat sich das einstige Problemkind des VW-Konzern offenbar dauerhaft in der Gewinnzone festgekrallt. Neue Märkte für die Erfolgsmarke Cupra sollen den Aufwärtstrend in den nächsten Jahren beschleunigen.
Auch wegen des anhaltenden Erfolgs vor allem der Seat-Ausgründung Cupra wurden die Spanier mit der Projektleitung für den ID 2 betreut Das Elektroautos soll 2026 für um die 25.000 Euro auf den Markt kommen und auch unter den Markennamen Cupra und Skoda verkauft werden. Das Modell wird an den spanischen Standorten Martorell und Pamplona gefertigt. VW erhofft sich so Einsparungen von insgesamt 650 Millionen Euro.
Trotz der Probleme im Reich der Mitte, eigentlich der größte Absatzmarkt für die Kernmarke VW, hofft die Markengruppe mittelfristig auf ein Umsatzrendite von acht Prozent zu kommen. Das China-Geschäft besteht größtenteils aus Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Partnern, weshalb es in der Bilanz des VW-Konzerns ins Finanzergebnis eingeht und hier nicht auftaucht: Früher, als die Gewinne dort sprudelten, ein Ärgernis, heute ein Glück für die Marken der Core-Gruppe. (aum)
Veröffentlicht am 13.03.2025