Deutschland hat mehr Fahrräder als Einwohner
ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork zeigte sich bei der Präsentation der Zahlen heute von unterm Strich zufrieden. Trotz der Normalisierung des Marktes sieht er keine Anzeichen einer Sättigung. Der durchschnittliche Preis aller rund 3,1 Millionen verkauften Fahrräder sank zwar von 1788 Euro im Vorjahr auf 1645 Euro, das ist nach Angaben von Katharina Hinse, Leiterin für Wirtschafts- und Industriepolitik beim ZIV, aber vor allem Preisnachlässen des Handels zuzuschreiben, die ihre Überbestände langsam abbauen. Das wollen auch die Hersteller, so dass die inländische Fahrradradproduktion mit zwei Millionen Stück im vergangenen Jahr erneut ebenfalls leicht rückläufig war. Gleiches gilt für die Fahrradfertigung deutscher Unternehmen im Ausland mit 480.000 Einheiten.
Mit einem Minus von zehn Prozent ging der Export deutlich weniger stark zurück als Produktion und Import. Gut eine Million deutsche Fahrräder gingen ins Ausland. Hauptabnehmer sind die Niederlande und Österreich.
Der stationäre Handel ist nach wie vor die Säule des Geschäftes. 70 Prozent aller Fahrräder werden im Laden vor Ort gekauft, weitere 20 Prozent über das Internetangebot des Fachhandels. Beliebteste Modellgruppe ist beim klassischen Fahrrad das Trekking- vor dem Urban- oder Citybike, bei den E-Bikes liegen Mountainbikes vor dem Trekkingrad. Die schnellen S-Pedelecs spielen mit einem Verkaufsanteil von 0,5 Prozent weiterhin nur eine geringe Rolle. Dass das Fahrrad ohne Hilfsantrieb immer noch gefragt ist, zeigt nicht zuletzt der Trend zu höherpreisigen Rennrädern und Gravelbikes, die laut ZIV „voll im Trend“ liegen.
Bei den Lastenrädern gab es nach langer Wachstumsphase erstmals einen leichten Rückgang auf etwa 220.500, wobei der Anteil von Modellen ohne Elektromotor weiter abnimmt. Zudem wurden im vergangenen Jahr auch über 180.000 Fahrradanhänger verkauft. Zu 80 Prozent werden sie für den Kindertransport genutzt. (aum)
Veröffentlicht am 12.03.2025
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