2023-03-02 09:51:00 Automobile

Jeder dritte Verkehrstote ist über 64 Jahre alt

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Fotos: ADAC

Gemessen am Anteil an der Gesamtbevölkerung sind ältere Menschen weniger oft in Verkehrsunfälle verwickelt. Andererseits ist ihr Verletzungsrisiko deutlich höher. Zudem sind häufiger Unfallverursacher als andere Altersgruppen. Die geringere Unfallbeteiligung dürfte unter anderem daran liegen, dass ältere Menschen nicht mehr regelmäßig zur Arbeit fahren und somit seltener als jüngere am Straßenverkehr teilnehmen. Im hohen Alter geht auch die Nutzung individueller Verkehrsmittel wie Auto oder Fahrrad zurück.

Wie das Statistische Bundesamt heute meldet, waren im Jahr 2021 über 66.800 Menschen ab 65 Jahren an Unfällen mit Personenschaden beteiligt. Das waren 14,5 Prozent aller Unfallbeteiligten bei einem Bevölkerungsanteil dieser Altersgruppe von etwas über 22 Prozent. Dabei verunglückten 45.123 Senioren, 868 starben und 11.169 wurden schwer verletzt. Insgesamt betrug der Anteil der Verunglückten ab 65 Jahren 13,9 Prozent, bei den Todesopfern war er mit 33,9 Prozent wesentlich höher. Ältere Menschen erleiden im Durchschnitt schwerere Unfallfolgen als jüngere. So wurden 24,8 Prozent der verunglückten älteren Menschen schwer verletzt, der entsprechende Anteil bei den unter 65-Jährigen betrug 15,7 Prozent. Darüber hinaus ist für mindestens 65-Jährige die Wahrscheinlichkeit geringer, einen Verkehrsunfall zu überleben. Während der Anteil der Getöteten an den Verunglückten bei den unter 65-Jährigen bei 0,6 Prozent liegt, beträgt er bei mit 1,9 Prozent das Dreifache. Dabei dürfte es auch eine Rolle spielen, dass ältere Menschen häufiger als ungeschützte Fußgänger unterwegs und damit einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt sind.

Waren ältere Menschen als Pkw-Fahrer in einen Unfall verwickelt, so trugen sie in mehr als zwei Drittel der Fälle (68,2 %) die Hauptschuld. Bei den mindestens 75-Jährigen wurde sogar drei von vier unfallbeteiligten Autofahrern die Hauptschuld am Unfall zugewiesen (75,9 %). Die Unfallursachen unterscheiden sich dabei von denen in jüngeren Altersgruppen. Fahrzeugführern in höherem Alter wird beispielsweise häufiger als den unter 65-Jährigen vorgeworfen, die Vorfahrt bzw. den Vorrang anderer Fahrzeuge missachtet zu haben (21,5 % zu 16,7 %). Auch Fehlverhalten beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren tritt häufiger auf als bei Jüngeren (22,2 % zu 18,4 %). Dagegen wurde älteren Menschen deutlich seltener zur Last gelegt, den Abstand nicht eingehalten zu haben (10,9 % zu 15,9 %), mit nicht angepasster Geschwindigkeit gefahren zu sein (5,3 % zu 13,1 %) oder ihr Auto unter Alkoholeinfluss (1,0 % zu 4,0 %) gesteuert zu haben.

Hatten 77 Prozent der Haushalte mit Haupteinkommenspersonen von 65 bis 69 Jahren im vergangen Jahr mindestens ein Auto und 77,7 Prozent in der Altersgruppe von 70 bis 79 Jahren, so waren es in der Altersgruppe über 80 Jahre noch knapp zwei Drittel (65,2 %). Am höchsten ist der Anteil bei Haushalten der 45- bis 54-jährigen Haupteinkommenspersonen mit 83,4 Prozent gewesen.

Beim Fahrradbesitz macht sich das Alter bereits früher bemerkbar. 78,3 % aller Haushalte hatten 2022 mindestens ein Fahrrad. War die Haupteinkommensperson 65 bis 69 Jahre alt, lag der Anteil mit 73,4 % bereits darunter. Bei den 70- bis 79-Jährigen waren noch gut zwei Drittel der Haushalte (69,2 %) mit mindestens einem Fahrrad ausgestattet, in der Altersgruppe Ü80 noch gut die Hälfte (51,6 %). (aum)

Veröffentlicht am 02.03.2023

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