2022-02-08 14:11:00 Automobile

Knaus-Tabbert 2022: Bei Weinsberg geht ein Stern auf

Carzoom.de
Fotos: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger

Der Mangel an Basisfahrzeugen treibt die Hersteller um bei der Suche nach Alternativen. Nachdem Fiat die Nachfrage nach seinem Wohnmobil-Bestseller Ducato nicht mehr decken kann, sehen sich die Anbieter nach Ersatz um und setzen zunehmend auf den TGE von MAN und den Sprinter von Mercedes-Benz. Der ist zwar um rund 10.000 Euro teurer als der beliebte italienische Transporter, aber lieferbar. Was in Zeiten anhaltender Kauflust der Camper immerhin eine kurzfristige, wenn auch kostspieligere Lösung bei der Wahl des rollenden Untersatzes darstellt. Knaus-Tabbert führt nun nach langer Pause wieder einen Mercedes im Programm ein, das erfolgreiche teilintegrierte Sondermodell Caracompact Edition Pepper wird künftig in zwei Versionen auf Sprinter-Basis angeboten.

Das Konzept ist identisch mit den Ducato-Varianten, fast alle Extras sind serienmäßig an Bord, zu Preisen von 72.990 Euro an gibt es ab Werk unter anderem Markise, Sat-Anlage und Fliegenschutztür, außerdem den 2,0-Liter-Vierzylinder von Mercedes mit 150 PS (110 kW).
Die beiden knapp sieben Meter langen Grundrissversionen unterscheiden sich durch ihre Dachform vorne und der Zahl der möglichen Schlafplätze.

Der Weinsberg 640 MEG MB hat eine flache Haube über den Sitzen für Fahrer und Beifahrer sowie zwei Längs-Einzelbetten im Heck. Dazwischen haben eine Halbdinette, die Küche und Waschraum samt Kleiderschrank ihren Platz. In der rund 2400 Euro teureren Lounge-Version bekommt das Dach eine Hutze, die Platz für ein manuell bedientes Hubbett schafft. Die Zahl der Übernachtungsplätze steigt so auf mindestens vier. Optional kann auch die Dinette in beiden Ausführungen zum Bett für Solisten gemacht werden.

Beide Mobile rollen in der 3,5-Tonnen-Klasse, was jedoch gerade beim Lounge-Modell mit vier Urlaubern an Bord zu einer inakzeptablen Zulademöglichkeit führt. Einschließlich der Passagiere sind nur weniger als 400 Kilogramm erlaubt. Deshalb ist dringend die aufpreispflichtige Auflastung auf 4,2 Tonnen angeraten, die den Pepper zwar tempolimitiert und die Maut im Ausland teurer macht, die Gefahr einer empfindlichen Strafe beim Nachwiegen durch die Polizei jedoch deutlich senkt.

Neu ist der Stern am Bug bei Weinsberg nicht. Schon in den 1960er-Jahren, als die Marke noch selbstständig war, entstanden unter den Namen Orbis und Orbiter ausgebaute Kastenwagen auf Mercedes-Basis. Die vorzugsweise beige-braune Lackierung bracht ihnen auf den Campingplätzen schnell den Namen „Tchibo-Mobil“ ein.

Ebenfalls mit einem Hubbett geht der Knaus Van Wave 640 MEG an den Start und erweitert so das Angebot der MAN-Basisfahrzeuge aus Jandelsbrunn. Ebenfalls in teilintegrierter Form gibt es den sieben Meter langen Van Wave ab 71.999 Euro, die Zwei-Kanal-Luftfederung für die Hinterachse gehört dabei zum Serienstandard. Zur Ausstattung zählen außerdem unter anderem ein Tempomat, Müdigkeitsassistent, die Truma-Heizung CP-Plus, das Wasserfiltersystem, Ambientebeleuchtung, Insektenschutztür, 17-Zoll-Leichtmetallräder sowie eine Markise. Die Alde-Warmwasserheizung gibt es als Extra. Aufpreis kostet auch der 2,0-Liter-Diesel mit 177 PS (130 kW) und Automatikgetriebe, Standardantrieb ist der gleichgroße Selbstzünder mit 140 PS (103 kW) und manueller Sechs-Gang-Schaltbox. Eine Auflastung von 3500 auf 3850 oder 4000 Kilogramm ist möglich.

Neu bei den Knaus-Wohnanhängern sind der doppelachsige Familiencaravan Sport 650 FDK und das Jubiläumsmodell Südwind 650 FDK. Beide bieten ein französisches Bett längs im Bug, daneben ein Bad mit separatem Waschbecken und eine Küche mit 177-Liter-Kühlschrank. Neben der mittig platzierten Dinette gibt es eine weitere Sitzgruppe im Heck, aus der nachts bis zu drei Etagenbetten werden. Beide Wohnwagen kosten rund 34.000 Euro und dürfen bei gut 300 Kilogramm Zuladung maximal zwei Tonnen wiegen.

Am Rande der Neuheitenschau und hinter den Kulissen zeigt Knaus-Tabbert einen ausgebauten Kastenwagen auf Basis des Ford Transit. Die Studie soll ausloten, ob der Querbettwagen Akzeptanz im Handel findet und möglicherweise schon im Sommer in Serienfertigung gehen. Bei Knaus gäbe es damit gleich vier Basisfahrzeuge verschiedener Marken: Fiat, Mercedes, MAN und eben Ford. (aum/Michael Kirchberger)

Veröffentlicht am 08.02.2022

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