Porsche erweckt den LMP 2000 nach 25 Jahren wieder zum Leben
Das Fahrzeug, das bis heute keine einzige Runde im Renneinsatz zurücklegte, hat die Verantwortlichen in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten nicht losgelassen. Zum 25-jährigen Jubiläum der Testfahrten vom 2. und 3. November 1999 hat das Team von Porsche Heritage und Museum das Auto wieder einsatzbereit gemacht. Ans Steuer setzte sich Allan McNish, der 1999 die letzte Fahrt mit dem LMP 2000 unternommen hatte. Begleitet wurde das Ereignis von vielen Mitarbeitern, die damals an dem Bau des Rennwagen mitgewirkt hatten.
Starten sollte der LMP 2000 mit Karbon-Chassis in der Le-Mans-Prototypenklasse LMP 900, dem Reglement folgend nicht mehr als 900 Kilogramm schwer. Er holte aus einem 5,5 Liter großen V10-Saugmotor über 600 PS. Noch während das Team die Teilnahme in Le Mans fest im Blick hatte, wurde das Projekt im August 1999 gestoppt. Eine Teilnahme beim 24-Stunden-Rennen wurde aus finanziellen Gründen abgelehnt. Der damalige Vorstandsvorsitzende Wendelin Wiedeking genehmigte jedoch die Fertigstellung und ließ den LMP 2000 noch zum Roll-out antreten Als Porsche-Werksfahrer durfte Allan McNish den Rennwagen am 3. November 1999, damals als 29-Jähriger, fahren – bei kühlen 8,6 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 68 Prozent. An jenem Tag erreichte der Schotte trotz Reifen, die nicht richtig auf Temperatur kamen, eine Maximalgeschwindigkeit von 302 km/h, legte 60 Kilometer zurück, darunter eine Rekordrunde. Am Vortag hatte bereits Bob Wollek, der im Jahr 2001 verstarb, die ersten Kilometer absolviert. Gemeinsam hatten sie den LMP 2000 in zwei Tagen auf 78 Kilometer gebracht.
Über mehrere Jahre reifte die Idee, den LMP 2000 wieder aufzubauen, der abgedeckt im Museumslager stand. Zunächst wurden in Weissach die Karosserieteile des schwarzen Rennwagens entfernt. Nach dem Motor widmete sich das Team dem Getriebe, das schon vor 25 Jahren eine große Herausforderung darstellte. Es wieder funktionstüchtig zu machen, war eine der größten Aufgaben bei der Wiederbelebung des LMP. Aufgrund fehlenden Zugriffs auf die Dateien der vier gefundenen Steuergeräte überträgt nun ein System aus der Formel E das Schaltsignal von der Schaltwippe an das Getriebe. (aum)
Veröffentlicht am 08.12.2024
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