2024-08-25 11:51:00 Automobile

Ratgeber: Tiere im Auto

Carzoom.de
Fotos: Auto-Medienportal.Net/ADAC

Für Tierfreunde mag es ein wenig herzlos klingen, aber die Straßenverkehrsordnung (StVO) stuft Hund oder Katze im Auto schlicht als Ladung ein. Und die muss bekanntermaßen gesichert werden, sonst drohen Bußgelder, warnt die Gesellschaft für Technische Überwachung.

Der sichere Transport von Tieren im Auto ist nicht nur eine Frage des Verantwortungsbewusstseins, sondern auch eine gesetzliche Pflicht. In Paragraf 22 StVO finden sich die Vorschriften zur korrekten Ladungssicherung. Ist ein Tier nicht angemessen gesichert, droht ein Bußgeld von 35 Euro auf. 60 Euro sowie ein Punkt sind es, wenn daraus eine Gefährdung entsteht. 75 Euro samt Punkt sind fällig, wenn deswegen tatsächlich ein Schaden entsteht. Versuche des ADAC bei 100 km/h haben gezeigt, dass ein ungesicherter oder falsch gesicherter Hund bereits bei einem heftigen Ausweichmanöver oder einer Notbremsung das Verletzungsrisiko von Mensch wie Tier deutlich erhöht. Bei einem Auffahrunfall kann ein Tier mit dem Vielfachen seines Körpergewichts nach vorn geschleudert werden. Das geschockte oder verletzte Tier kann zudem zur Bedrohung von Ersthelfern oder Rettungskräften werden, wenn es im Fahrzeug nicht gesichert ist.

Möglichkeiten für den sicheren Tiertransport gibt viele. Transportboxen eignen sich für kleinere Hunde, Katzen oder andere Kleintiere. Sie sollten sicher im Fahrzeug verstaut werden, am besten im Fußraum oder mit einem Sicherheitsgurt fixiert auf der Rückbank. Selbst im Kofferraum muss die Box mit Zurrgurten gesichert sein, so die GTÜ. Der Fachhandel bietet viele weitere Möglichkeiten, etwa Softtaschen passend zum Isofix-System oder Hundekörbchen für die Rücksitzbank. Deren Größe sollte jeweils zum Tier passen. Ebenso ist es ratsam, sich vor dem Kauf gründlich über die Eignung zu informieren. So hält der ADAC so genannte Sicherungsröhren für ungeeignet, weil das Tier gegen die Türverkleidung prallen kann. Aus ähnlichen Gründen sollten Rücksitzbarrieren nur als zusätzliche Sicherheitsvariante dienen.

Bei einem Kombi belassen es viele Autofahrer bei einem Trenngitter hinter der Rücksitzbank. Dieses verhindert, dass ein Tier bei einer plötzlichen Bremsung oder bei einem Unfall nach vorn geschleudert wird. Doch das Tier selbst ist nicht ausreichend geschützt, ein zusätzlicher Gurt oder eine Box sind daher ratsam. Die Box sollte natürlich zur Größe des Tieres passen. Kleine Tiere in zu großen Boxen haben ebenfalls ein hohes Verletzungsrisiko, weil sie hin- und her geworfen werden können.

Geeignet für den sicheren Transport sind außerdem zum Tier passende Gurtsysteme. Der Gurt sollte stabil und gepolstert sein. So behält der Hund seinen Bewegungsspielraum, dennoch ist er im Falle eines Aufpralls geschützt.

Tierhalter sehen die Vierbeiner in der Regel als Begleiter und nicht als Ladung an, bei denen es auch um das Wohlbefinden geht. Ein Hund sollte daher zunächst mit einigen kurzen Fahrten an das Auto gewöhnt werden, rät die Gesellschaft für technische Überwachung. Dauert die Fahrt länger, sollte auf ausreichend Pausen zum Trinken und Gassigehen geachtet werden. Zudem sollte das Auto ausreichend belüftet sein, um einen Hitzekollaps zu vermeiden. (aum)

Veröffentlicht am 25.08.2024

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