Synthetische Kraftstoffe für weniger als einen Euro
Griefahn verweist in einer Presseerklärung darauf, dass Deutschland auch mit der Abkehr von fossilen Energie ein Importland für Energie bleiben werde. „Viele Länder auf der Welt haben deutlich mehr Sonne und Wind, diese Energiequellen sollten wir für uns erschließen“, sagte Griefahn. Damit könnten synthetische Kraftstoffe bezahlbar werden. Griefahn: „Wenn wir es bis 2050 betrachten, kommen wir vielleicht auf einen Literpreis von unter einem Euro“.
Griefahn beschreibt den Weg zum Ziel: „Zunächst könnten synthetische Kraftstoffe in einem Verhältnis von etwa fünf Prozent dem herkömmlichen Benzin und Diesel beigemischt werden. Das ermöglicht einerseits den Ausbau und Hochlauf von e.Fuels.“ So ließen sich bis 2030 ungefähr 60 Millionen Tonnen CO2 einsparen, so Griefahn. „Das entspricht ungefähr 40 Millionen Autos pro Jahr. Und es ist für die Menschen bezahlbar.“
Die Industrie habe ihren Willen zum Ausbau signalisiert, jetzt komme es auf die politischen Rahmenbedingungen an. „Das EU-Parlament sollte daher am 7. Juni bei der Debatte zu den CO2-Flottenzielen für PKW und leichte Nutzfahrzeuge berücksichtigen, dass wir diese Ziele besser erreichen, wenn wir mehrere Möglichkeiten haben. Eine einseitige Ausrichtung auf E-Mobilität, wie sie die EU-Kommission vorgeschlagen hat, wäre nicht hilfreich“, betonte Griefahn.
Neben einer steuerlichen Gleichstellung für synthetische Kraftstoffe mit e-Autos, die Investitionen ankurbele, brauche es auch ein geändertes Anrechnungsmodell für die Autohersteller. „Im Moment kann die Autoindustrie in Europa ihre Quote nur erfüllen, wenn sie ausschließlich Elektroautos fertigt“, kritisierte Griefahn. „Wenn das nicht mit synthetischen Kraftstoffen in einem freiwilligen System, wie wir es vorschlagen, gleichgestellt wird, dann fehlt auch der Anreiz für Investitionen.“ Sollte sich dieser Zustand nicht ändern, würden Kraftstoffpreise weiter steigen. Wenn e-Fuels nur in kleineren Mengen produziert würden, fehle der Mengeneffekt, der die Preise sinken lässt, um zur Entlastung der Verbraucher beizutragen. (aum)
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Es besteht nur wenig Grund zu der Hoffnung, das dieser Appell in Brüssel mehr Gehör findet als der kürzlich geschriebene Offene Brief der 175 Wissenschaftler an die Kommission und die vielen Statements, die mittlerweile Verzweiflung durchklingen lassen angesichts der Taubheit von EU-Behörden und Politikern gegenüber vernünftigen Alternativen. Brüssel will den Beweis antreten, dass die Politik stärker ist als die Physik.
Veröffentlicht am 02.06.2022
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