Toyota Yaris knackt weltweite Zehn-Millionen-Marke
Der Yaris ist damit schon der fünfte Toyota, dem diese historische Verkaufsmarke gelungen ist. Wobei knapp die Hälfte davon in Europa abgesetzt wurden, bis Ende Februar 2023 kumuliert insgesamt 5.155.506 Fahrzeuge. Denn auch wenn als „europäisches Auto, das für Europäer und von Europäern entworfen, entwickelt und gebaut“, so Marvin Cooke, leitender Vizepräsident von Toyota Motor Europe, wird der Kleinwagen heute als Weltmodell in zehn Ländern rund um den Globus gefertigt. Die Produktion begann im Januar 1999 im Werk Takaoka in Aichi, Japan. Inzwischen entsteht das Modell in neun weiteren Ländern, von Brasilien über China, Taiwan, Indonesien, Malaysia, Pakistan, Thailand und Frankreich bis in die Tschechische Republik.
In Europa produziert Toyota Motor Manufacturing France (TMMF) den Yaris seit 2001 und den Yaris Cross seit 2021. Zu diesem Zeitpunkt nahm auch das Werk im tschechischen Kolin die Fertigung auf, um die steigende Nachfrage in Europa zu bedienen. Im polnischen Walbrzych schließlich werden für die Werke in Frankreich und Tschechien wesentliche Komponenten wie die Benzin- und Elektromotoren sowie die Getriebe hergestellt.
Der Yaris blickt auf eine spannende Historie mit vielen Premieren und Preisen zurück. So war der Kleinwagen der erste Toyota überhaupt, der seine Form im europäischen Designzentrum ED2 erhielt. Das „big-small“-Design sagDank seiner hohen und geräumigen Karosserie bot das 3,61 Meter kurze Wagen einen komfortablen und praktischen Innenraum, der das Platzangebot vieler Fahrzeuge höherer Klassen übertraf. Auch in punkto Sicherheit war der Yaris laut Euro-NCAP-Bewertung das sicherste Auto in seinem Segment. Angetrieben wurde die erste Generation zunächst von einem 1,0-Liter-Benzinmotor mit 68 PS (50 kW), der 1999 zum „International Engine of the Year“ gekürt wurde. Ein Jahr später schon fuhr der Fünftürer ebenfalls als erster Toyota den Titel „Car of the Year“ in Europa ein. Und auch in Japan wurde der Toyota Vitz, so der Name des Modells im Heimatmarkt, im selben Jahr zum Auto des Jahres gekürt.
Überhaupt der Name: Nach Toyota-Diktion sei er von „Charis“ abgeleitet, der Singularform von „Charites“, den griechischen Göttinnen des Charmes, der Schönheit, der menschlichen Kreativität, des guten Willens und der Fruchtbarkeit. Rund um den Globus erhielt der Wagen im Laufe der Zeit aber noch andere Bezeichnungen. In Japan als Vitz vermarktet, war der Wagen je nach Variante und Region auch unter den Namen Platz, Echo, Belta, Vios und Scion iA bekannt. Auch als Daihatsu Charade und Mazda 2 wurde der Yaris in manchen Märkten vertrieben. Die zehn Millionen verkauften Autos beziehen sich jedoch nur auf die Modelle mit Namen Yaris, Vitz, Yaris Cross und GR Yaris.
Die zweite Generation, die 2005 in Europa startete, wurde als Drei- und Fünftürer mit zwei Benzinern und einem Diesel sowie in einer sportlichen TS-Variante mit 132 PS (97 kW) angeboten. Mit der dritten Yaris-Generation im Jahr 2012 zog dann erstmals der Vollhybridantrieb ins Kleinwagensegment ein. Der Benzin-Elektro-Zwitter bot mit einer Systemleistung von 100 PS (74 kW) die beste Kraftstoffeffizienz seiner Klasse und ermöglichte zumindest zweitweise das Fahren im reinen Elektromodus ohne Abgasemissionen. Nach einem umfassenden Facelift 2017 und des Engagements von Toyota in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) wurde 2018 der vom Rennsport inspirierte Yaris GR Sport ins Modellprogramm aufgenommen. Sein Erfolg sorgte dafür, dass diese Sonderausführung im gesamten europäischen Modellportfolio von Toyota Einzug hielt.
Auch die vierte Generation schließlich, die 2020 auf den Markt kam, erhielt eine deutlich sportlichere Gestaltung und ist das erste Modell, das weltweit unter dem Namen Yaris verkauft wird. Als erster Kompaktwagen entstand die Neuauflage auf der modularen GA-B Plattform der Toyota New Global Architecture (TNGA), die Fahrdynamik und -komfort verbesserte. Die Effizienz des Antriebsstrangs wurde dabei um 22 Prozent, die Leistung des Hybridsystems auf 116 PS (85 kW) gesteigert und soweit optimiert, dass der Wagen nun bis Tempo 130 km/h elektrisch fahren kann. Dank der Kombination aus kompakten Abmessungen, guter Ausstattung, urbanem Chic und niedrigstem Kraftstoffverbrauch seiner Klasse avancierte der Yaris erstmals zum meistverkauften Toyota-Modell in Europa.
Dem konnten die Experten nur zustimmen: Gut zwei Jahrzehnte nach dem ersten Sieg des Yaris bei der Wahl zu Europas „Auto des Jahres“ wiederholte die aktuelle Generation im Jahr 2021 diesen Erfolg. Im selben Jahr folgte mit dem Yaris Cross die nächste Ausbaustufe, die dem allgemein SUV-Trend im Kleinwagenbereich Rechnung trägt. Auch der kleine Allradler wurde kurz nach Erscheinen von einer 102-köpfigen Jury internationaler Journalisten aus 33 Ländern zum „World Urban Car 2022“ gewählt – und entwickelte sich schnell zu einem der meistverkauften Toyota-Modelle in Europa. (cen/Frank Wald)
Veröffentlicht am 31.03.2023
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