2024-01-16 12:21:00 Automobile

Vor 125 Jahren stieg Opel ins Automobilgeschäft ein

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Fotos: Autoren-Union Mobilität/Opel

Opel feiert ein großes Jubiläum: 125 Jahre Automobilbau. Am 21. Januar 1899 unterzeichnete Wilhelm Opel, Sohn des Firmengründers Adam Opel, einen Vertrag mit dem Dessauer Hofschlossermeister Friedrich Lutzmann zum Kauf von dessen Motorwagenfabrik – der offizielle Startschuss zur Automobilproduktion bei Opel. Die Rüsselsheimer Firma begab sich damit auf für sie neues Terrain. In der Folgezeit wurden dann bis heute mehr als 75 Millionen Opel-Modelle gebaut. Zuvor hatte sich das Unternehmen als erfolgreicher Nähmaschinen- und Fahrradproduzent einen Namen gemacht.

Im Jahr 1862 hatte Adam Opel in Rüsselsheim, wo das Unternehmen bis heute beheimatet ist, seine erste Nähmaschine zusammengesetzt und damit den Grundstein für die Entwicklung der Firma gelegt. Schon bald entwickelte sich Opel zu einem der größten Nähmaschinenproduzenten in Deutschland und exportiert nach ganz Europa. Mit dem Zweirad baut sich Opel das nächste erfolgreiche Standbein auf. 1886 entstand in Rüsselsheim das erste Hochrad – damit gehört Opel zu den ersten Fahrradherstellern in Deutschland. In den 1920er-Jahren stieg Opel – parallel zum bereits bestehenden Automobilgeschäft – zum weltgrößten Fahrradhersteller auf. Die Firmenleitung hatten zu dieser Zeit die Söhne des mittlerweile verstorbenen Unternehmensgründers übernommen, von denen auch der Anstoß für die Fahrzeugproduktion gekommen war.

Fritz und Wilhelm Opel hatten im September 1897 die erste deutsche Automobilausstellung in Berlin besucht und waren dort auf der Suche nach einem weiteren Standbein für die Firma auf Friedrich Lutzmann getroffen. Der Hofschlossermeister und „Großherzoglich Anhaltische Hofwagenbauer“ fertigte seit 1894 Motorwagen. Er lud die beiden Brüder in seine Fabrik nach Dessau ein. Stand zunächst eine Kooperation zur Debatte, unterbreiteten die Besucher aus Rüsselsheim dem Dessauer schließlich ein gut dotiertes Kaufangebot für Grundstück, Gebäude und Werkstatteinrichtung – also die komplette Fabrikation. Am 21. Januar 1899 unterzeichneten Wilhelm Opel und Friedrich Lutzmann schließlich den Vertrag über einen Kaufpreis von 116.887 Mark – und die Anhaltische Motorenwagenfabrik ging an Opel über. Der gesamte Betrieb wurde samt Mitarbeitern und Maschinen von Dessau an nach Rüsselsheim verlegt. Friedrich Lutzmann selbst erhält zudem einen auf zwei Jahre befristeten Vertrag als „Betriebsleiter der Adam Opel Motorfahrzeug-Fabrik“.

Durch die Übernahme der Lutzmann-Fabrikation und -Patente erwarb Opel auf einen Schlag eine mehrjährige Erfahrung im Motorwagenbau. Lutzmann und ausgewählte von der Rüsselsheimer Fahrradproduktion abgezogene Mitarbeiter fertigten von da an in einer neu errichteten Montagehalle Motorwagen unter dem Namen Opel. Schon im Frühjahr 1899 entstanden erste Werbeannoncen mit dem Slogan „Opel-Motorwagen sind die besten“. (aum)

Veröffentlicht am 16.01.2024

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