Berlin macht den Weg für klimaschonenden Diesel frei
In vielen europäischen Ländern können Autofahrer bereits seit Längerem klimaschonenden Dieselkraftstoff wie biogenes HVO („Hydrotreated Vegetable Oil“), der aus Abfällen sowie Ölen und Fetten aus Reststoffen hergestellt wird, tanken. HVO sowie grünstrombasierter E-Diesel können wichtige Bausteine zur Erreichung der Klimaschutzziele im Straßenverkehr bilden, bieten sie doch ein hohes CO2-Emissionsminderungspotential für Neu- und Bestandsfahrzeuge. In Deutschland ist der Vertrieb dieser Kraftstoffe an öffentlichen Tankstellen bislang nicht möglich, obwohl sie von vielen Fahrzeugherstellern für den Einsatz in Dieselfahrzeugen bereits freigegeben wurden, betont Uniti. Die Bundesrepublik sei eines der wenigen EU-Mitgliedsländer, die die europäische Zulassung von Kraftstoffen der Norm 15940 national noch nicht umgesetzt haben.
„Wir begrüßen, dass die Bundesregierung mit ihrer heutigen Entscheidung den Weg für den Vertrieb von klimaschonendem Diesel an öffentlichen Tankstellen freimacht. Damit wird endlich die Option geschaffen, diesen auch als Reinkraftstoff zu vertreiben und einzusetzen“, sagte Elmar Kühn. Die Länder müsssen der Änderung noch im Bundesrat zustimmen, damit sie Mitte April 2024 in Kraft treten kann.
Kritisch sieht der Verband dagegen, dass das federführende Bundesumweltministerium nicht auf Forderungen der Kraftstoffbranche eingegangen ist, die Schutzsortenregelung bei Super E5 abzuschaffen. Sie gibt vor, dass an Tankstellen, die Super E10 haben immer auch Super E5 angeboten werden muss. Uniti sieht darin ein Hemmnis für die flächendeckende Einführung von klimafreundlichen Kraftstoffen, da die Kapazitäten an den Tankstellen begrenzt sind. (aum)
Veröffentlicht am 22.11.2023
UnternehmenUNITIPolitik & VerkehrUmwelt & VerkehrUnitiHVOBiodieselE-DiselB10