2023-01-16 10:01:00 Automobile

CMT 2023: Steigende Preise und lange Lieferzeiten schrecken Camper nicht

Carzoom.de
Fotos: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger

Nach einem Jahrzehnt muss die Caravaning-Branche erstmals wieder einen Rückgang der Neuzulassungen hinnehmen. 66.507 Reisemobile wurden 2022 verkauft, das sind 18,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Caravan-Segment wurden 24.478 Einheiten wurden neu zugelassen, ein Minus von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch ist dies das drittbeste Ergebnis in der Geschichte des Caravanings in Deutschland. Als Grund dafür nennt die Branchenorganisation Caravaning Industrie Verband Deutschland (CIVD) die anhaltenden Lieferengpässe bei Basisfahrzeugen und Personalmangel in der Produktion.

Dass die daraus resultierenden Preissteigerungen und langen Lieferzeiten die Camper nicht abschrecken, zeigt der Besucherandrang auf der CMT in Stuttgart, der ersten Touristik- und Caravaning-Messe des Jahres. Rund 80.000 Besucher drängten sich allein am ersten Wochenende in den Ausstellungshallen neben dem Stuttgarter Flughafen. CIVD-Geschäftsführer Daniel Onggowinarso kommentiert den Ansturm hoffnungsvoll: „2022 war für Hersteller, Zulieferer und Händler ein extrem schwieriges Jahr, das durch Lieferengpässe und Personalmangel geprägt war.

Die steigende Energie und Materialpreise haben die Lage nochmals verschärft und die Unternehmen vor große Probleme gestellt. Unsere Branche darf sich sehr glücklich darüber schätzen, dass die Kunden trotz Pandemie, Inflation und allgemeiner Verunsicherung der Urlaubsform Caravaning treu bleiben. Daher geht unsere Branche auch optimistisch in das neue Jahr“.

Verbandpräsident Hermann Pfaff blickt nicht minder zuversichtlich auf das laufende Jahr: „Konkrete Prognosen können wir aufgrund der vielen volatilen Faktoren aktuell nicht abgeben. Fakt ist aber, dass Reisemobile und Caravans weiter voll im Trend liegen. Grundsätzlich glauben wir, dass sich auch die Liefersituation im Laufe dieses Jahres verbessern wird. Die Unternehmen können ihre zahlreichen Aufträge dann wieder besser abarbeiten und die Wartezeiten für bestellte Fahrzeuge werden kürzer.“

Dass die Hersteller Preissteigerungen schmerzfrei an die Kunden durchreichen, zeigt unterdessen ein Blick auf die Umsatzentwicklung. Obwohl weniger Fahrzeuge verkauft wurden, stieg der Umsatz auf insgesamt 14,03 Milliarden Euro, das sind 0,5 Prozent über dem Vorjahr. Die Neuwagenproduktion legte sogar um 0,7 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro zu. Auch der Umsatz beim Gebrauchtwagenhandel steigerte sich und legte leicht um 0,1 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro zu. Das Zubehörgeschäft verzeichnet sogar einen Zuwachs um 1,3 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. (Michael Kirchberger, cen)


Veröffentlicht am 16.01.2023

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