2025-06-18 09:11:00 Automobile

Ratgeber: So hält die Antriebsbatterie am längsten

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Fotos: GTÜ via Autoren-Union Mobilität

Der wichtigste und teuerste Teil eines Elektroautos ist die Antriebsbatterie. Erfahrungen aus den vergangenen Jahren zeigen, dass die Akkus im Durchschnitt länger leistungsfähig bleiben als einst angenommen. Damit das so bleibt, sollten einige Dinge beachtet werden. So ist immer wieder zu hören, dass man die Batterie eines E-Autos nicht zu 100 Prozent, sondern möglichst nur bis 80 Prozent aufladen sollte. Das hat seinen guten Grund. „Die die Vollladung des Akkus erhöht den elektrochemischen Stress in den Batteriezellen – genauso wie eine Entladung unterhalb von 20 Prozent. Deshalb reduziert die Steuerung des Autos häufig den Ladestrom, wenn die Batterie bis zum letzten Prozent gefüllt wird. Ein BEV lädt daher jenseits von 80 Prozent Ladestand meist langsamer“, erläutert die Gesellschaft für Technische Überwachung noch einmal.

Wer die Akkuladung begrenzen möchte, muss nicht ständig die Ladesäule oder Wallbox im Blick behalten. Bei den meisten Elektrofahrzeugen lässt sich im Bordcomputer oder der mit dem Fahrzeug gekoppelten Smartphone-App einstellen, bis zu welchem Ladestand elektrische Energie zugeführt werden soll. Danach schaltet der Ladevorgang automatisch ab.

Natürlich sind die 80 Prozent keine starre Grenze. Insbesondere vor langen Fahrten ist es durchaus sinnvoll, die volle Akkukapazität auszunutzen, stellt die GTÜ klar. Noch effizienter geht das bei sehr kalter oder sehr heißer Außentemperatur durch das Vorklimatisieren der Technik und des Fahrzeuginnenraums an der Ladestation. Das senkt den Strombedarf fürs Heizen oder Kühlen nach dem Start.

Wird das E-Auto ausschließlich an einer Gleichstrom-Schnellladesäule mit maximaler Energie versorgt, kann die dabei entstehende Wärmebelastung die Batterie schneller altern lassen. Wer eine Wechselstrom-Wallbox zu Hause oder an der Arbeitsstelle zur Verfügung hat, sollte daher auch zwischendurch immer wieder diese Möglichkeit nutzen, empfiehlt die Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation.

Zum richtigen Umgang mit der Traktionsbatterie gehört nicht nur das Laden und Fahren. Auch bei längeren Standzeiten des E-Autos sollte man an die Batterie denken. Denn ein über längere Zeit vollgeladener Akku oder eine Tiefenentladung können sich negativ auf die Haltbarkeit der Batteriezellen auswirken. Deshalb sollte man bei absehbaren Standzeiten über mehrere Tage oder gar Wochen hinweg den Akku vorher am besten zwischen 50 und 70 Prozent aufladen. Vergleichsweise geringen Belastungen sind die E-Auto-Akkus bei der Rekuperation ausgesetzt.

Die Furcht vor alternden Batterien war vor drei bis vier Jahren noch relativ groß, als immer mehr Elektroautos auf den Markt kamen. Mittlerweile geben Experten Entwarnung: Im Durchschnitt bleiben die Akkus viel länger gesund als erwartet. Die Kapazität und damit die Reichweite bleiben auch nach 200.000 Kilometern und mehr in einem Bereich von fast 90 Prozent. Das macht E-Autos auch als Gebrauchtwagen immer interessanter. Wichtig für Verkäufer und Käufer ist die Möglichkeit, den tatsächlichen Status der Batterie eines BEV vor dem Verkauf festzustellen. Dafür bieten Prüforganisationen wie die GTÜ und andere zertifizierte Batterietests für Elektro- und Hybridfahrzeuge an. (aum)

Veröffentlicht am 18.06.2025

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