Techno-Classica 2023: Oldtimer schneiden bei der HU recht gut ab
„Die Passion rund um klassische Fahrzeuge erfreut sich anhaltender Beliebtheit. Bei Personenwagen verlagert sie sich derzeit mehr auf jüngere Klassiker der 1970er- bis 1990er-Jahre“, sagt Frank Reichert, Leiter der Unternehmenskommunikation der GTÜ und ebenfalls zuständig für den Bereich Classic. Diverse Modelle erlangen mit ihrem Alter von 30 Jahren in diesem jahr Oldtimer-Status, dazu gehören neben Autos wie Porsche 911 Carrera, VW Golf III und Opel Corsa B auch Motorräder wie die Yamaha YZF 750 R.
Klassische Motorräder schneiden bei der Mängelquote der amtlichen Hauptuntersuchung hervorragend ab, während Personenwagen leicht dahinter zurückbleiben: Das ist eine zentrale Aussage der GTÜ aus ihrer aktuellen Oldtimerstatistik. Das Resümee der Prüforganisation: Viele ältere Zweiräder sind reine Hobbyfahrzeuge und offenbar außergewöhnlich gut gepflegt. Autos mit H-Kennzeichen rangieren beim Pflegezustand auf einem guten Normalniveau.
Fast 81.450 Autos im Alter von 30 Jahren und mehr rollten im Jahr 2022 bei der GTÜ zu einer Hauptuntersuchung vor. 45.431 davon trugen ein H-Kennzeichen. 60 Prozent der vorgeführten Klassiker wiesen keine Mängel auf und erhielten das HU-Siegel auf Anhieb. Am häufigsten wurden Mängel an der Betriebs- oder der Feststellbremse festgestellt. Zum Vergleich: Über sämtliche Altersgruppen hinweg und somit über alle 3,5 Millionen Personenwagen-HU der GTÜ im vergangenen Jahr hatten 66,6 Prozent der Fahrzeuge keine Mängel. In dieser Hinsicht stehen die Klassiker also etwas schlechter da – doch nicht erheblich. „Das belegt ihren guten Pflegezustand. Nacharbeit erforderten freilich viele neu hinzugekommene Oldtimer: Nur 38,1 Prozent dieser Fahrzeuge sind auf Anhieb ohne Mängel durch die Hauptuntersuchung gekommen. Damit liegen sie deutlich unter dem Durchschnitt“, sagt Frank Reichert.
Für 15.692 Pkw haben die Experten der Prüforganisation 2022 ein Oldtimergutachten nach Praragraph 23 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) erstellt. Es ist Voraussetzung für eine H-Zulassung oder ein rotes 07er-Kennzeichen. Darüber hinaus haben die Sachverständigen mehr als 2500 Marktwertanalysen durchgeführt. Nicht wenige Autos haben über die Jahre eine Wertsteigerung erfahren, die Oldtimerbesitzer über gute Pflege und Wartung durchaus beeinflussen können. Das Wertgutachten stellt den Zustand fest und kann damit wichtige Grundlage sein, um etwa Versicherungsstreitigkeiten im Falle eines Unfalles zu entschärfen. Wichtig ist, den Versicherungsschutz nach einer Wertsteigerung anzupassen. Manche Assekuranzen verlangen ein Wertgutachten zudem für die Tarifeinstufung des historischen Fahrzeugs.
48.323 der bei der GTÜ im vergangenen Jahr vorgeführten Zweiräder waren mindestens 30 Jahre alt. 954 davon trugen das H-Kennzeichen. 828 Motorräder erhielten ein Gutachten für das H-Kennzeichen.
„Bei der Mängelquote heben die klassischen Motorräder den Durchschnitt: 93 Prozent erhielten die HU-Plakette gleich bei der ersten Begutachtung“, berichtet GTÜ-Pressesprecher Reichert. „Über alle Baujahre hinweg und sämtliche 590.000 Zweirad-HU der GTÜ im vergangenen Jahr liegt die Quote bei 90,4 Prozent.“ Bei den neu hinzugekommenen Zweiradklassikern ist die Quote der vorgeführten Fahrzeuge ohne Mängel mit 89,6 Prozent nahezu identisch. Generell ist bei Motorrädern die Beleuchtung die Baugruppe mit den häufigsten Mängeln. (aum)
Veröffentlicht am 11.04.2023
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