Caravan Salon 2024: Kleine Nachlese mit viel Pro und wenig Contra
So etwa die der nun offiziell ersten chinesischen Wohnmobilmarke, die bei uns den Markt stürmen will. Die Reisemobile von Deedle sind meist weniger als sechs Meter lang. Würden sie diese Grenze überschreiten, zählten sie im Heimatland zur Lastwagenklasse, für die besondere Regeln im Straßenverkehr gelten und ein eigener Führerschein notwendig ist. Dafür bekommen die Alkovenfahrzeuge ein oder zwei Slideouts, was das Platzangebot deutlich verbessert. Die Verarbeitung ist gut, die technische Ausstattung ebenso. Was jedoch nicht passt ist der Preis.
Schon das Basismodell – alle Varianten rollen auf dem Iveco Daily, auf den die Kabinen nach ihrer Seepassage und Ankunft in Bremerhaven gesetzt werden – kostet wenigsten 125.000 Euro. Weitaus mehr, als der Importeur La Marca in Landsberg am Lech ursprünglich angekündigt hat. Die luxuriöseren Versionen springen dann flink über die Grenze von 200.000 Euro, das Spitzenmodell mit seinem Aufbau aus Kohlefaserwerkstoff soll gar 475.000 Euro kosten. Das ist völlig überzogen, der Auftritt in Düsseldorf daher misslungen.
Findig hingegen und finanziell auf dem Teppich bleibt der Kronos L 105 des italienischen Herstellers Laika. Die Marke – sie hat sich tatsächlich nach dem ersten Hund im Weltall benannt – kombiniert auf sechs Meter Länge die Gemütlichkeit einer Rundsitzgruppe mit dem Komfort eines Hubbetts. Die Liegefläche formt exakt die Dimensionen der u-förmigen Sitzgruppe nach und bietet fürstliche Maße von bis zu 2,05 Meter. Wer die elektrische Hebevorrichtung nicht zu weit nach unten manövriert, kann aus den Bänken und Polstern zwei weitere Betten bauen, die dann zusammen 1,72 mal 1,95 Meter groß sind. Im Heck gibt es außerdem zwei gurtgesicherte Sitzplätze, insgesamt dürfen also vier Camper im Kronos L 105 auf die Reise gehen. Auf Basis des Fiat Ducato kostet das vollitalienische Mobil rund 84.500 Euro.
Spacecamper feiert die Premiere eines neuen Hubdachs, das sich auf dem VW Multivan montieren lässt und ein völlig unübliches Querbett für Pärchen anbietet. Das wird möglich, da die Kanten des Dachaufbaus ungefähr mit der Gesamtbreite des Fahrzeug einschließlich der Außenspiegel nutzt. Daraus ergibt sich eine Liegefläche von 1,4 mal 2 Meter. Bis Tempo 120 darf man mit dem 2,6 Meter hohem Dach offen fahren, wer schneller unterwegs ist, klappt es zu. Dann wird der Bulli wieder tiefgaragentauglich oder kann auf der Fähre einen günstigeren Tarif erzielen. Im Winter lässt sich das 60 Kilogramm schwere Dach komplett abbauen und einlagern. (mk/aum)
Veröffentlicht am 06.09.2024
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