Ratgeber: Der richtige Umgang mit Pedelec-Akku
Die Akkus bestehen heute fast immer aus Lithiumionen-Zellen, unterscheiden sich aber hinsichtlich Kapazität und Montage. So sind Kapazitäten zwischen 400 und 500 Wattstunden (Wh) bei Pedelecs für Stadt und kurze Pendelstrecken üblich. Es gibt auch Speicher mit größerer Kapazität. Diese sind aber auch deutlich schwerer. Unterschiede gibt es auch bei den Einbaupositionen: Abnehmbare Akkus können an diversen Stellen des Rahmens positioniert sein. Seltener sind fest im Rahmen eingebaute Akkus. Sie sind gut geschützt gegen Witterung und fallen optisch nicht auf. Ein Nachteil ist, dass sie nicht getrennt vom Fahrrad geladen und gelagert werden können.
Finanziell kann es sich lohnen, ein Pedelec aus zweiter Hand zu kaufen. Aber wie steht es um den Akkuzustand? Bei Markenprodukten bieten zahlreiche Fahrradfachgeschäfte eine Überprüfung als Dienstleistung zum Festpreis an.
Lithiumionen-Akkus für das Pedelec können jederzeit und unabhängig vom Ladungszustand nachgeladen werden, ohne dass ein Memory-Effekt eintritt. Insbesondere vor Ladevorgängen nach einer längeren Tour sollte der Akku aber vom Fahrbetrieb abgekühlt sein, empfiehlt die GTÜ. Das Laden sollte man weder bei großer Kälte (unter dem Gefrierpunkt) noch bei großer Hitze (über 40 Grad Celsius) und auch nicht in direkter Sonneneinstrahlung vornehmen. Der Akku sollte außerdem nicht völlig unbeaufsichtigt geladen werden, falls es doch einmal zu technischen Problemen kommt. Zudem sollte immer das Originalladegerät benutz werden.
Nicht jeder Radfahrer nutzt sein Pedelec auch in den kalten und dunklen Monaten. Während das Fahrrad in dieser Zeit sicher an einem trockenen Ort geparkt werden kann, braucht der Akku auch während der Winterpause ein wenig Aufmerksamkeit. Am besten wird er vom Pedelec abgenommen und mit rund 60 Prozent Restkapazität in einem kühlen, trockenen Raum gelagert. Eine Tiefenentladung des Akkus unter 20 Prozent sollte beim Lagern vermieden werden, das gilt laut GTÜ übrigens auch im normalen Betrieb. Denn eine geringe Restenergie schadet der Akkugesundheit und damit der Effizienz. Deshalb wird der Energiespeicher am besten während der Winterpause alle zwei Monate kontrolliert und bei weniger als 30 Prozent Ladestand nachgeladen.
Wer sein Pedelec putzt, sollte beim Akku vorsichtig sein. Der Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger sind tabu. Am besten nimmt man einfach ein weiches Tuch zum Abwischen. Auch die elektrische Verbindung zum Fahrrad wird nur vorsichtig gesäubert. Die Kontakte können mit sehr wenig technischer Vaseline geschützt werden.
Beim Transport auf dem Autodach oder dem Heckträger sollte der Akku abgenommen und innen im Fahrzeug mitgenommen werden. In der Bahn hingegen bleibt er am Fahrrad, darf aber nicht geladen werden. Nicht alle Betreiber erlauben allerdings die Mitnahme von E-Fahrrädern. Ins Flugzeug darf der Akku aus Sicherheitsgründen nicht. Sportradler können ihr Pedelec eventuell trotzdem mit in den Flieger nehmen, denn manchmal gibt es am Urlaubsort einen Fahrradverleih, der auch passende Akkus vermietet. (aum)
Veröffentlicht am 30.05.2025
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