2023-08-28 06:06:00 Automobile

Bei Ford übernimmt „BlueCruise“ die Regie

Carzoom.de
Fotos: Autoren-Union Mobilität/Ford

Blaue Zeiten bei Ford. Nachdem das Kraftfahrtbundesamt die Freigabe erteilt hat, darf das Unternehmen nun auch in Deutschland seine „BlueCruise“-Technologie einführen. In definierten Abschnitten der Autobahnen, den sogenannten Blue Zones übernehmen Sensoren und Kameras die Regie, und der Mensch auf dem Fahrersitz kann die Hände vom Lenkrad nehmen und sich entspannt zurücklehnen.

Nachdem die Technik in den vergangenen Jahren bereits in den USA und Großbritannien eingeführt wurde, ist Deutschland der dritte Markt für diese Form des autonomen Fahrens nach Level 2 plus. Die Sensorik ist auf insgesamt 95 Prozent der Bundesautobahnen zu Hause und steuert dort den Mustang Mach-E sicher zwischen den Linien. „Bei den restlichen fünf Prozent handelt es sich vor allem um Tunnelstrecken oder anspruchsvolle Kurvenabschnitte“, erklärt ein Ford-Sprecher. In den USA wurden seit 2021 von 194.000 Fahrzeugen bereits 175 Millionen Kilometer mit der Technik zurückgelegt. Die amerikanische Verbraucherorganisation Consumer Reports zeichnete Blue Cruise als bestbewertetes Fahrerassistenzsystem aus.

Der Fahrer oder die Fahrerin wird während der Fahrt von einer hinter dem Lenkrad montierten Infrarotkamera überwacht, um so sicherzugehen, dass die Augen auf das Verkehrsgeschehen gerichtet sind. Blickt der Chauffeur zu lange zur Seite oder bedient den Laptop, um den nächsten Geschäftstermin zu organisieren, erinnert Blue Cruise akustisch an seine Verantwortung. Auch bei fehlenden Straßenmarkierungen wird entsprechend alarmiert.

Das System wird über einen Schalter im Lenkrad aktiviert und nach einer kurzen Überprüfung der Situation zeigt ein Display, dass Blue Cruise nun die Regie übernimmt. Bis maximal 130 km/h können sich die Hände vom Lenkrad verabschieden. Sensoren und eine Frontkamera, erfassen die Fahrbahnmarkierungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und die unterschiedlichen Verkehrsbedingungen. Auf einer ersten Testfahrt rund um Köln reagierte die Technik zuverlässig auf Staus, stockenden Verkehr und die wenigen Gelegenheiten zur freien Fahrt. Im stehenden Verkehr deutet Blue Cruise allerdings die Rettungsgasse nur an, weil die Sensorik das Überfahren der weißen Markierungen verhindert. Hier müssen Fahrer oder Fahrerin selbst eingreifen und das System nach der Weiterfahrt wieder neu starten.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase stellt sich hinter dem Lenkrad eine angenehme Entspannung ein. Die Technik lenkt, und der Mensch denkt darüber nach, welche Rolle er in Zukunft noch spielen darf. Blue Cruise wird in den kommenden Wochen als Option beim Mustang Mach-E angeboten. Über die Kosten schweigen die Ford-Verantwortlichen noch. In Großbritannien zahlt die Kundschaft eine monatliche Gebühr von umgerechnet 21 Euro. In den USA läuft der Vertrag über zwei Jahre. Welches Modell in Deutschland eingeführt wird, ist noch nicht entschieden. Sicher ist aber, dass der elektrische Mustang zunächst das einzige Modell mit Blue Cruise bleiben wird. Für den im kommenden Jahr startenden elektrischen Explorer ist die Technik (noch) nicht vorgesehen. (cen/ww)

Veröffentlicht am 28.08.2023

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